Mein Leben mit Meerschweinchen: Hoffnung, dass alles gut wird – Teil 4

>>Fortsetzung>>

Mini-Püppi

Dann kam wieder dieses Gefühl der Resignation auf. Mache ich etwas falsch? Warum werden die Meerlies nie älter als 3-4 Jahre bei mir? Aber Mopsi ist doch alt geworden. Es ist einfach nicht zu erklären, fast jedes Meerschweinchen hatte eine andere Krankheit und ich denke, ich habe alles gemacht, wozu ich in der Lage war und bin auch sofort zum Tierarzt gefahren.

Nun wieder die Situation – Fanny ist alleine. Hm…Tierheim hat nur zwei Böckchen, die es nur zusammen vermitteln möchte. Ich kann aber nicht zwei Böckchen zu einem Weibchen setzen. Das gibt nur Kämpfe. Und mehr Meerlies wollte ich nicht haben und bietet mein Platz auch gar nicht.

Wieder zum Tiergeschäft

Da fiel mir ein Tierladen in unserer Umgebung ein, der mir bereits dadurch angenehm auffiel, weil dort an einem Tierauslauf ein Schild hing mit der Aufschrift: „Wir verkaufen derzeit keine Kaninchen, weil im Tierheim noch viele ein Zuhause suchen“. Das fand ich einfach klasse und machte das Geschäft sympathisch. Deswegen fuhr ich dort hin, um zu schauen, ob dort eventuell Meerschweinchen verkauft werden.

Auf Anhieb verliebt

Und dort entdeckte ich dann Püppi. Sie erinnerte mich ein wenig an Merlin, weil sie ähnlich wuschelig aussah. Auf dem Arm genommen, war sie auch gar nicht ängstlich und ich verliebte mich auf Anhieb in sie. Was zudem noch sehr angenehm war, dass die Verkäuferin sich eine Menge Zeit nahm, vieles erklärte, sehr freundlich war und am Ende bekam ich auch noch einen Heimtierausweis.

Der Name fiel mir bei ihr sehr spontan ein, weil sie meines Erachtens eben ein Puppengesicht hat. Püppi ist mir dann auch recht schnell ans Herz gewachsen, weil sie unheimlich schnell zutraulich wurde.

Sehr schnell handzahm

Fanny schaut neugirig

 

Bis heute reagiert sie sofort auf meine Stimme und brabbelt sofort los, wenn ich meiner Stimme eine bestimmte Tonlage gebe. 1 Jahr lang hatte ich nun Püppi, als ich merkte, wie Fanny langsam abbaute. Bei Fanny war leider immer das Problem, dass sie sehr scheu geblieben ist.

Bei ihr hatte ich auch vor einiger Zeit eine Verdickung der rechten Wange festgestellt. Diagnostiziert wurde damals ebenfalls ein Abszess, das aber in einer langwierigen Behandlung, die sie wirklich tapfer über sich ergehen ließ, behoben werden konnte. Daher konnte das wohl auch nicht die Ursache dafür sein, dass es ihr auf einmal nicht gut ging.

Weil Fanny so scheu war, fiel es nicht schnell auf

Während es bei Püppi nie ein Problem war, sie direkt aus dem Käfig, z. B. für die Langhaarpflege zu nehmen, musste ich bei Fanny immer sämtliche Tricks anwenden. Weil ich auch Tiere nicht gegen deren Willen streichle oder grundlos aus dem Käfig nehme – außer mal zur Begutachtung, Käfigreinigung oder für den Auslauf im Garten – fiel mir daher auch nicht auf Anhieb auf, wie schlecht es Fanny ging und sie daher auch nicht mehr sehr viel fraß.

Hinzu kam, dass sie eine ruhige Natur war, nun zog sie sich aber noch mehr zurück.

Leider war Fanny bereits derart geschwächt, dass mir meine Tierärztin riet, mich von ihr zu verabschieden. Wenigstens hat sie 5 Lebensjahre geschafft. Und zum bisher letzten Mal musste ich mich wieder auf den Weg machen und für Püppi eine Freundin suchen. Dieses Mal waren mehrere Besuche bei Tierläden erforderlich. Im Tierheim befanden sich diesmal keine Meerschweinchen, was aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass dort immer noch sehr viele Kaninchen auf einen neuen Besitzer warten.

Coole Püppi, quirlige Paula

Paula in ihrem LieblingsplatzSo lernte ich also Paula kennen. Paula war von Anfang ziemlich wild und quirlig und ich musste unheimlich aufpassen, dass sie mir nicht vom Arm sprang. Davon ist allerdings nichts zu merken, sobald sie mit Püppi im Käfig aufhält und es scheint mir, als sei sie ein wunderbarer Ausgleich für Püppi.

Eines muss ich übrigens mal anmerken. Der Käfig ist jederzeit geöffnet, d. h. wie auch bei den vorherigen Meerschweinchen könnten sie jederzeit draußen herumlaufen, wenn sie wollten. Witzigerweise tun sie das einfach nicht. Nur wenn ich zur Käfigreinigung Handtücher auslege und im Wohnzimmer einen Spielplatz einrichte, dann springen sie freiwillig aus dem Käfig.

Natürlich bekommen sie auch ihren Auslauf auf der Wiese. Was gibt es auch Schöneres, als mitten im Essen zu sitzen und drum herum zu fressen.

Jung trifft auf alt

Paula und Püppis KuschelstundeDer Nachteil in der Vergangenheit war vielleicht, dass bei mir oftmals junges Meerschweinchen auf altes Meerschweinchen traf. Diesmal besteht nur 1 Jahr Altersunterschied zwischen Püppi und Paula und ich meine, dass – trotz der bereits erwähnten Empfehlungen, keine Weibchen zu zweit zu halten – bisher nie eine bessere Konstellation bestand als mit diesen beiden Mädels.

Klar gibt es da auch mal Zickenalarm, aber das ist sehr selten. Die beiden bilden schon ein tolles Gespann und ich habe mich noch nie so amüsiert wie in der letzten Zeit.

 

Was guckst Du?

 

Paula hatte eine ganze Weile eine Vorliebe: ihr Lieblingsschlafplatz war die Heuraufe. Ich habe mich immer gewundert, wie sie es schaffte, bereits ausgewachsen immer noch darin Platz zu finden.

Eines Tages allerdings, fing sie in unregelmäßigen Abständen erbärmlich und stoßartig an zu quieken und dabei wie verrückt durch den Käfig zu rennen. Eine Weile war Ruhe, dann ging es aber wieder los und auf einmal merkte ich, dass ihr Fell lichter wurde.

Dieses Mal sind es die Milben

Die Tierärztin stellte einen Milbenbefall bei ihr fest und erklärte, dass diese Viecher ein Meerlie derart zwicken, dass ihnen das immense Schmerzen bereitet. Gott sei Dank war die Behandlung recht schnell erfolgreich und Paulas Fell ist auch mittlerweile wieder nachgewachsen. Ich denke, da sie oft sehr lang und eng in der Heuraufe lag, dass sie sich die Milben dort geholt hatte. Seitdem haben ihre Raufen-Aufenthalte auch stark nachgelassen.

>>Fortsetzung folgt>>

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4 Antworten

  1. Pauli sagt:

    Hallo Sylvi,
    heute komme ich dazu, Teil drei und vier zu lesen. Man leidet mit, wenn man liest, wieviel Pech Du mit den Meerlis hattest. Ich denke dann gleich an die Parallelen bei mir mit meinen Katzen, die auch nie alt werden wollten. Immer wieder brach irgendeine Krankheit aus, die zu einem viel zu frühen Ende führte. Ich hoffe, dass Du mit Püppi und Paula jetzt mehr Glück hast.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es den beiden goldigen irgendwo auf der Welt besser gehen könnte, als bei Dir!
    Liebe Grüße
    Pauli

  2. Sylvi sagt:

    Hallo Pauli,
    danke für Deinen lieben Kommentar. Im Grunde ist es auch egal, ob es sich um Meerschweinchen, Katze, Hund oder Wellensittich handelt. Sie gehören bei den meisten Tierliebhabern eben zur Familie und auch wenn sie recht alt geworden sind, tut es immer weh, sich von ihnen irgendwann einmal trennen zu müssen. Ich hoffe nun, dass ich jetzt mal ein paar Jahre mehr mit Püppi & Paula verbringen darf.
    LG Sylvi

  3. Blücher sagt:

    Hi Sylvi,
    ich drücke auch die Daumen, dass die Beiden ein biblisches Alter erreichen… Und die Katze natürlich auch. Wann gehts weiter ?????
    LG
    Blücher

  4. Sylvi sagt:

    Hallo Blücher,

    mit dem 5. Teil ist die Meerschweinchenstory (vorerst) beendet. Aber wer weiß, vielleicht kommt ja noch mal ein Beitrag. Ein Video von Püppi & Paula kannst Du auch noch auf der Seite „Tierwelt“ finden 🙂

    LG Sylvi