Weihnachtseinkauf, wie ich ihn liebe

WeihnachtseinkaufEigentlich mag ich es überhaupt nicht, mich noch kurz vor Heiligabend auf die Suche nach Geschenken zu begeben und mich in das Getümmel hektischer Weihnachtseinkäufer und gestresster Verkäufer zu stürzen, aber heute war irgendwie alles anders als sonst.

Mittagspause. Ich war recht gelöst, weil ich bei der Arbeit ein paar unliebsame Schreiben relativ flüssig hintereinander weg … sozusagen aus dem Ärmel geschüttelt hatte und ich ahnte bereits, das ist ein guter Tag.

Es fing schon super an …

Nun ging’s ab in die City und auf meinem Zettel standen diverse Kleinigkeiten, die ich noch besorgen wollte. Für’s Wichteln zum Beispiel. An einem Laden vorbeigelaufen, Vollbremsung auf den Absätzen beim Blick in die Auslage eines Geschäftes und zack – gekauft!

Ommi soll auch was bekommen. Da sie jetzt im Altenheim wohnt, ist das gar nicht so einfach. Stehrumsels sind da eher aufgrund von Platzproblemen ungeeignet. Mit Literatur habe ich sie schon zugeschmissen, also muss Verbrauchsmaterial her: etwas Duftiges und Leckeres also … und zack – gefunden!

… und ging klasse weiter

Das läuft ja prima! 😀 Och, da schauen wir doch noch glatt nach netten Kleinigkeiten für meine Nichten. Hatte da auch schon so eine Idee. Unglaublich, im nächsten Geschäft sooofoooort genau das Richtige (hoffe ich zumindest 😉 ) erblickt. Zack – meins!

Dann begab ich mich zur Kasse und war freudig überrascht, dass sich dort keine Menschenmassen türmten. Zwei Damen möchten zahlen. Es war aber nicht ganz eindeutig, wo das Ende der „Schlange“ war.

Also fragte ich „Wo ist denn hier die Anstellzone?“

So harmonisch, dass es fast unheimlich war

Ich war ja gut gelaunt und entsprechend lockerflockig kamen die Worte über meine Lippen. Die Dame vor mir daraufhin fast ein bisschen verschämt: „Hier rechts von mir, aber ich muss erst noch ein wenig diskutieren.“

Ich so: „Okay, stell ich mich links an.“ :mrgreen: und ich hatte echt nix getrunken oder so, aber ich musste dabei laut lachen. Nach anfänglicher Irritation lächelte sie dann doch noch – vor allem als sie merkte, dass ich rechts von ihr weiterhin ausharrte.

Nun stand neben ihr noch ein riiieeesiger Korb vor der Ladentheke und ich musste in einem Abstand von ca. 1 m davor stehen bleiben.

Okay, also unterhielt sie sich mit der Verkäuferin eine Weile über die Kulturtasche mit kleinem Fehler hinsichtlich einer Preisreduzierung. In der Zwischenzeit tritt ein baumlanger Typ hinzu und stellt sich links an. Unsere Blicke treffen sich.

Ich strahle ihn an, winke mit dem Daumen über meine Schulter in Richtung hinter mir und flöte: „Hiiiaaaa ist die Anstellzone.“ 🙂 Und brav trottet er los mit den Worten aber freundlich lächelnd: „Ich wollte mich nicht vordrängeln.“ und stellte sich hinter mich.

Verkäuferin freundlich, Kunden locker drauf – was will man mehr?

Die „Diskussion“ vor mir schien dann auch erfolgreich zuende gegangen zu sein. Man war sich einig und so bezahlte die Dame vor mir. Sie entschuldigte sich dabei noch für den riesigen Korb, mit dem sie sich schon in sämtlichen Geschäften unbeliebt gemacht hätte. Und ich nur so lapidar „Das kriegen wa schon hin.“ Anschließend verabschiedeten wir uns nett voneinander.

Taschenschwingend begab ich mich dann Richtung Arbeitsplatz. Das heißt, vor der Eingangstür wurde noch bei einem Zigarettchen mit einer Kollegin geplaudert.

Ende gut, alles noch besser

Und der Tag ging genauso klasse weiter. Kaum am Schreibtisch angekommen, kommt eine Kollegin in mein Büro und reicht mir ein Päckchen: losen Früchtetee – so wie ich ihn liebe – in einer total niedlichen Verpackung und mit den Worten: „Das ist dafür, dass Du mir immer so nett mein Teewasser bringst.“

Hach … was hab‘ ich mich gefreut und sie ordentlich gedrückt.

So, nun müsst ihr doch auch zugeben, dass das ein extrem toller Tag ist, oder? 🙂

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2 Antworten

  1. Blücher sagt:

    Hallo Sylvi,
    wenn man das so liest, bekomme ich tatsächlich mal wieder Lust, in ein richtiges Geschäft zu gehen… Nur noch kurz durchzappen, was QVC und 123-TV zu bieten haben, dann gehe ich auch bestimmt los !

    LG
    Blücher

    • Sylvi sagt:

      Hej Blücher,

      ich muss ehrlich gestehen, dass ich in letzter Zeit schon verstärkt im Internet einkaufe. Keine Warteschlangen. Keine nervigen Kunden, die sich vordrängeln. Keine hilflosen und überforderten Verkäufer, die den Dränglern nicht entgegentreten können. Lieferung nach Hause und somit keine Schlepperei. Preisvergleich in aller Ruhe und zuhause auf der Couch. Teilweise werden sogar noch nicht mal Versandkosten erhoben. Kein Spritverbrauch und keine Parkplatzsuche.

      Ich muss schon sagen, da müssen sich der Einzelhandel und die Stadtväter langsam oder besser schnell einiges einfallen lassen, um diesen Argumenten für den Einkauf im Internet entgegentreten zu können.

      Wenn ich nicht in der Innenstadt arbeiten würde, würde ich wohl öfter im World Wide Web einkaufen.

      Lieben Gruß
      Sylvi