Jerry: Seit 5 Monaten Herr im Meerschweinchen-Haus

Jerry noch ein wenig schüchternSeit fünf Monaten nun gehört Klein-Jerry zur Familie. Als Herr Winnie plötzlich verstarb, war mal wieder Partnersuche angesagt. Schließlich sollte Frau Bonny nicht alleine bleiben. Leider hat die Züchterin, von der wir sie haben, ihre Zucht aufgegeben. Also mussten wir wieder neu recherchieren und stießen glücklicherweise auf eine Zucht im Sauerland.

Mittlerweile hat sich Klein-Jerry prima bei uns eingelebt und auch er hat wieder ganz besondere Eigenschaften und einen ganz eigenen Charakter. 🙂

Lieber vom Züchter als aus dem Laden

Auf ihrer Webseite waren etliche Meerlies aufgeführt, die sie abgeben wollte. Sie bot auch „Frühkastrate“ an, was mir völlig neu war. Ich kann mich noch daran erinnern, dass Winnie und Paula damals erst einmal sechs Wochen voneinander getrennt gehalten werden mussten, um Nachwuchs zu vermeiden. Frühkastrate werden noch vor der Geschlechtsreife kastriert und können daher sofort zu einem Weibchen gesetzt werden. Ich hatte keine Ahnung, dass so etwas möglich ist und finde das super!

Herr Jerry ist eindeutig ein ER

Erstaunlich finde ich, dass es überhaupt schon so früh möglich ist zu erkennen, ob es sich um ein Böckchen oder Mädchen handelt. Winnie wurde uns versehentlich als Weibchen verkauft und unsere Tierärztin bestätigte, dass die Geschlechtsbestimmung bei Jungtieren schon einmal sehr schwierig sein kann. 

Die Qual der Wahl

Kurz nach seinem Einzug

 

Wir scrollten also durch die Webseite … hach … da waren ja einige Goldige dabei. Zwei hatten wir dann ins Auge gefasst. Zwar war Jerry recht schnell unser Favorit, aber bei ihm bestand schon eine Anfrage oder er war sogar schon reserviert. Wir mussten also damit rechnen, dass wir ihn nicht mitnehmen können. Aber ich hatte ihn mit seinem aufgeweckten Gesichtchen und seinen großen Kulleraugen sofort ins Herz geschlossen. Und dann dieser lustige dunkle Fleck auf der Nase … hach. 🙂

Noch am selben Tag hingefahren

Wir schickten ihr also eine Mail und bekamen recht fix eine Antwort – sogar mit dem Vorschlag, noch am selben Tag vorbei zu kommen. Es schien also überhaupt kein Problem zu sein, Herrn Jerry abzuholen und so fuhren wir auch kurz drauf Richtung Ense.

Als wir in die Nähe des Grundstücks kamen, hörten wir auch schon lustiges Gequieke. Es war ein wunderschöner sonniger Herbsttag und wir machten uns am Gartentor bemerkbar. Die Züchterin begrüßte uns sehr herzlich und wir plauderten gleich drauf los. War das ein herrliches Gewusel! In mehreren getrennten Gehegen flitzten die unterschiedlichsten Meerlies herum. Ich trauerte ja eigentlich noch sehr um Winnie, aber die kleinen Drollinge sorgten dafür, dass ich erst einmal abgelenkt war.

Meerlie-Fans unter sich

Haselnusstrauchzweige sind das GrößteWir durften uns dann ausgiebig umschauen und dabei unterhielten wir uns. Zum Beispiel erklärte sie, was es mit den Frühkastraten auf sich hat und dass sie ein Tierarzt dabei unterstützt. Und natürlich kosten sie etwas mehr als ein unkastriertes Böckchen.

Aber ganz ehrlich, warum soll ich ein unkastriertes Meerlie nach Hause nehmen, es erst von Frau Bonny trennen, dann zum Tierarzt bringen – den ich ja auch bezahlen muss. Und letztendlich müssen sie dann wieder 6 Wochen getrennt gehalten werden. Das wäre doch hirnrissig, oder? Und züchten will ich nicht.

Der große Moment des Kennenlernens

Chilling JerryIch erzählte ihr, dass Bonny von der Züchterin als ein „verdeckter Schimmel“ an uns abgegeben wurde mit dem Hinweis, dass mit ihr nicht weitergezüchtet werden darf. Und dann kam der große Moment … sie holte Klein-Jerry aus dem Gehege.

Das tut mir im ersten Moment ja immer leid, wenn ein Mini-Meerlie aus seiner Gruppe herausgerissen wird *seufz*. Aber als ich ihn auf dem Arm hielt, war es um mich geschehen. Wir unterhielten uns noch ein wenig und sie erklärte, dass es sich bei Jerry um einen „Rot California“ handelt und diese Rasse erst seit einem Jahr in Deutschland gezüchtet wird. Der dunkle Fleck auf seiner Nase würde mit zunehmenden Alter immer größer werden – na da war ich aber gespannt, wie er später mal aussehen wird.

Dann war der Zeitpunkt des Abschiedes gekommen. Die Züchterin gab uns noch einen Beutel Meerliefutter mit, dass insbesondere für Jungtiere super geeignet sein soll. Das schmeckte später der älteren Bonny aber so gut, dass sie es dem Kleinen mehr oder weniger weggefuttert hat. 😉

Zuhause angekommen …

Öhrchenknabberei

… nahm Jerry erst einmal ausgiebig seine Umgebung und vor allem Frau Bonny in Augenschein. Die Beiden waren sofort voneinander hin und weg. Bonny hat ja immer so gerne an Winnies Ohren geknabbert, nun revanchierte sich Jerry ebenfalls mit Ohrengeknabbere bei ihr – beruht also auf Gegenseitigkeit. 🙂

Die erste Zeit litt ich ein wenig an Genickstarre (der Käfig steht hinten im Wohnzimmer), weil so viel Action durch den Kleinen via Popcorning im Gehege war … das war spannender als Fernsehen.


Manchmal sind bewegende Bilder doch etwas anschaulicher als Geschriebenes, oder? Sorry für die schlechte Bildqualität – ich bin keine gute Filmerin und der Fokus passt nicht immer. Aber vielleicht könnt ihr ja ein bisschen darüber hinwegsehen.

Film ab!

Käfigimpressionen mit Bonny & Jerry

Schüchtern, aber nicht ängstlich

Jerry wirkt immer ein wenig zurückhaltend … fast ein bisschen vorsichtig, zumindest was den Umgang mit Bonny angeht. Er ist ein entzückender kleiner Kerl – auch wenn er hin und wieder Bonny die Gurke klaut. 😉 Schade, dass sich Bonny nicht so von seinem Bewegungsdrang anstecken lässt. Meist ist sie genervt, wenn er seine wilden Käfigrunden dreht. Ich bin echt gespannt, wie sich der kleine Mann weiterhin entwickelt und vor allem, ob er zutraulicher wird. Auf schnelle Bewegungen reagiert er allerdings immer noch schreckhaft.

Was ist mit der dunklen Nase?

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass er zu den eher kleinwüchsigen Meerschweinchen gehört. Aber vielleicht ist das ja eine Besonderheit der Rasse „Rot California“ … keine Ahnung. Von mir aus kann er so bleiben. Was ich total witzig finde – der kleine Fleck auf der Nase erstreckt sich – wie von der Züchterin angekündigt – mittlerweile wirklich über das ganze Gesicht.

Vergleicht doch einmal die ersten Bilder in diesem Beitrag mit diesen hier. 😉

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2 Antworten

  1. Ingo sagt:

    Hallo Sylvi,

    ich war lange Zeit nicht mehr hier gewesen und aufgrund der momentanen Lage habe ich etwas Zeit, um zu stöbern …

    Wie hat sich Jerry inzwischen gemausert, hast Du fototechnisch eine Lösung gefunden, um ihn besser zu fokussieren?

    Inzwischen hat sich Dein Blog immer weiter weg von der PC-Technick in Richtung Fotografie entwickelt und ans „Aufhören“ ist nicht mehr zu denken. Prima und weiter so.

    Ich bin vor ca. 2 Jahren auch umgeswitcht und veröffentliche statt dem technischen Kram, nur noch einmal im Monat, soetwas wie Poesie …

    Alles Gute für Dich und allen die Dir nahe stehen.
    Beste Grüße
    Ingo

    • Sylvi sagt:

      Hej Ingo,

      schön mal wieder von mir zu lesen, obwohl ich ja momentan ziemlich blogfaul bin. 😉 Zwischendurch kommen mir auch immer Ideen, aber dann mangelt’s an Zeit und dem Aufraffen, sich mal am Feierabend wieder an einen Artikel zu setzen.
      Jerry ist ein Prachtkerl geworden und die Züchterin meinte, dass sie es mittlerweile bereut, ihn kastrieren zu lassen. Er teilt sich sein Gehege mit zwei Mädels namens Cindy und Molli und die Drei verstehen sich bestens. Ich müsste unbedingt mal über die Drei bloggen, die sind einfach nur goldig und sie wohnen jetzt in einem viel größerem Gehege.

      Naja mein „Technik“-Blog ist ja eigentlich auch immer eher Sylvis Blog gewesen. Aber da bin ich momentan auch nicht sooo aktiv.

      Ich wünsche Dir ebenfalls das Allerbeste und mal schau’n, wann wir uns mal wieder lesen.

      Lieben Gruß
      Sylvi

      P.S.: Ich hoffe, ich habe Deinem Wunsch in Deinem Sinne entsprochen. 😉