Ich mach da nicht mit!

Ich mach da nicht mitAlle Jahre das gleiche Spielchen. Zum Herbst suche ich eine möglichst wetterfeste Jacke, aber seit ca. 3 Jahren ist war dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt. Warum? Weil sämtliche Bekleidungsgeschäfte in meinem näheren Umfeld mit so tollen Farben aufwarten wie schwarz, grau, dunkelgrün, braun … also unheimlich „stimmungsaufhellend“.

Ich möchte aber eine farbige Jacke vorzugsweise in einem schönen Mohnrot oder – ja genau in meiner Lieblingsfarbe – Orange haben. Nichts zu machen.

Vielleicht würde ich ja in irgendwelchen Nobelgeschäften fündig, aber ich möchte auch nicht mein halbes Monatseinkommen dafür ausgeben. Vor ca. 15 Jahren habe ich tatsächlich mal einen orangefarbenen Anorak ergattern können, aber mittlerweile ist er schon ein wenig „abgeliebt“.

Aus lauter Verzweiflung habe ich mir vor rund 3 Jahren eine beige-farbene Jacke zugelegt (hauptsache hell), die ich fast ständig getragen habe und wohl auch wieder tragen werde. Aber zwischendurch möchte ich ja auch mal wechseln, sonst kann ich das Teil irgendwann nicht mehr sehen. Ja okay, ich besitze auch eine dunkelgrüne Winterjacke mit Fellimitatkragen. Die fand ich wirklich schön in Schnitt und Form, wird aber farblich wohl eher die Ausnahmeerscheinung in meinem Kleiderschrank bleiben.

Liebe Bekleidungsproduzenten

Warum stellt ihr ausgerechnet in der finsteren Jahreszeit fast nur dunkle Oberbekleidung her? Herbst und Winter sind meist deprimierend genug, da brauche ich nicht noch Beerdigungsklamotten! Ich werde mich nicht Eurem Klamotten-Diktat beugen, so! (so weit es irgendwie möglich ist)

Aber mal ernsthaft …

Mal abgesehen von jeglichem Modegeschmack hätte ich vor ein paar Tagen morgens vor der Arbeit in einer dunklen Ecke fast eine Frau über den Haufen gefahren. Diese meinte, kurz bevor ich die Kurve passiere, noch schnell über die Straße huschen zu müssen. Älteres Semester, mit Schirm bewaffnet, natürlich dunkel gekleidet und wahrscheinlich fest in der Annahme, sie sei mit der gleichen Anzahl an Leben gesegnet wie eine Katze. Naja, Denken ist ja heutzutage auch oft Glückssache.

Da wird von allen Seiten ständig gepredigt, dass in der dunklen Jahreszeit auffällige Kleidung getragen werden soll. Ja aber wie denn, wenn nix da ist?!

„Expertenmeinung“ – danke ich verzichte

Ach, das Beste war letztens bei einem Familiengeburtstag. Anwesend war unter anderem ein um fünf Ecken liierter Schwippschwapp-Schwager, der im Einzelhandel, Bereich Herrenbekleidung, arbeitet. Dem klagte ich mein Leid über das mangelnde Farbangebot im Winter. Erst einmal schaute er mich an, d. h. eher meine Haare und meinte doch dreisterweise „Na, ob sich das mal nicht mit orange beißt!“ Frechheit! 😉 Hallooo??? (Anmerkung: ich besitze … na ich würde sagen … kastanienbraune Haare, mit einer leicht rötlichen Tendenz.)

Dann lenkte er ein, dass die Kunden dunkle Jacken verlangen würden, weil diese ja nicht so schnell schmutzig werden. Er meinte wohl eher, dass man darauf den Dreck nicht so schnell sieht. Ähm ja … mein Einwand war, dass man heutzutage nahezu jede Jacke in der Maschine waschen kann. Meine letzten Jacken sind alle durch die Bank waschmaschinenfest, Lederjacken natürlich ausgenommen.

Ich gebe (fast) nie auf

Als ich heute bei einem beruflichen Außentermin in meiner braunen Velourlederjacke mir fast einen abgefroren hatte, wagte ich in meiner Mittagspause einen neuen Anlauf und begab mich mal wieder auf die Suche in einem nahegelegenen Kaufhaus. Die haben derzeit Jubiläum, neue Ware hereinbekommen und dabei war ein Riesenschwung Jacken und Mäntel. UND … alle sogar um 25 % reduziert und somit auch noch recht erschwinglich! Dabei waren drei verschieden Sorten rote Jacken: mein Glückstag (notiere: 25.10.)!

Die Suche hat endlich ein Ende, ich kann mich nun erst einmal fünf Jahre zurücklehnen. Jetzt freue ich mich sogar ein wenig auf die nächsten stürmischen, regnerischen und kalten Tage!

Hier meine Jäckchen:

Jacke vorneJacke hinten und mit Kapuze

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6 Antworten

  1. Daniel sagt:

    Super Artikel ich musste mehrere male schmunzeln, obwohl der Artikel einen ernsten Hintergrund hat den ich nachvollziehen kann. Wird wohl vielen so gehen nur das es bei dem einen die Farben sind und bei den anderen die Größen der Kleidung. 🙂

    • Sylvi sagt:

      Hej Daniel,

      danke schön, freut mich total, dass Dir der Beitrag gefällt :-D.
      Tja, so hat jeder sein Päcksken zu tragen gell? Mit der Größe der Kleidung haut es (noch) hin bei mir … obwohl ich doch manchmal denke, dass die irgendwie an den Kleiderschildern geschraubt haben. Ich meine, die Hosen sind alle etwas eingelaufen. 😉

      Gruß Sylvi

  2. Daniel sagt:

    Mit den Hosen kenne ich auch, nur das meine immer zu lang sind. Die Länge die ich brauche gibt es nie, muss ich immer bestellen lassen. Warum Ändern lassen wenn es die schon in der richtigen Länge gibt! 😉

    • Sylvi sagt:

      Ah okay, das ist natürlich sehr ärgerlich, wenn ein Hosenkauf mit so viel Umstand verbunden ist, es sei denn, Du greifst immer auf die selbe Marke und den selben Style zurück. Ich lasse mich gerne in den Geschäften inspirieren und animieren. Außerdem fasse ich immer gerne die Stoffe an, daher bin ich nicht so der Versandkäufer.

  3. daniel sagt:

    also ich kaufe auch immer nur die gleiche marke, weil ich da echt nicht lange suchen muss…

    • Sylvi sagt:

      Hallo daniel,

      ah das ist praktisch. Ich bin da markenmäßig nicht so festgelegt. Zu teuer darf es eben auch nicht sein. Ich habe mir mittlerweile zwei Jacken von einer Marke zugelegt die mit E anfängt und sprit aufhört ;-). Die zählen auch noch nach Jahren zu meinen Lieblingsjacken … sind aber nunmal sandfarben und dunkelgrün. In knalligen Farben habe ich von dieser Marke noch keine Jacke gefunden.

      Gruß Sylvi