Meine städtische Liebe – Goslar

Entlang der GoseVor neun Jahren habe ich das 1. Mal Goslar anlässlich des Altstadtfestes besucht – und mich sofort darin verliebt. Ich hatte vorher noch nie eine so gut erhaltene und hübsche Altstadt gesehen. Wobei man sagen muss, dass der komplette Stadtkern von Goslar fast ausschließlich aus Altstadt besteht.
Mittlerweile waren wir insgesamt vier Mal – unter anderem während des Weihnachtsmarktes – dort.

Natürlich habe ich bereits andere “Altstädte” besucht, z. B. finde ich noch Soest und Rothenburg ob der Tauber sehenswert. Hie und da werden Fachwerkhäuser und historische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert gehegt und gepflegt. Aber dabei handelt es sich in den meisten Städten nur um einige wenige Straßenzüge – 2. Weltkrieg sei Dank.

Sünden der letzten Jahrzehnte

Andere Städte oder Hauseigentümer – wie auch in meiner näheren Umgebung – lassen ihre alten Gebäude verrotten, bis sie irgendwann nicht mehr zu retten sind und eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. Letzte Konsequenz: Abriss.

Hinzu kommen die Bausünden der 70er Jahre. Da war es “in”, den Städten eine Skyline à la Frankfurt zu verpassen. Und so walzten Stadtgestalter und talentlose Architekten die noch erhaltenen Altstadtbezirke in einigen Städten nieder. Ergebnis: hässliche, kastenförmige und billig hochgezogene Betonbauten, die nun nach 40 Jahren ebenfalls abbruchreif sind.

Dann gibt es noch die Zwitterinnenstädte, in denen wunderhübsche Gebäude aus dem vorigen Jahrtausend stehen, die allerdings durch Einzug und Modernisierung der ansässigen Geschäftslokale verunstaltet wurden. Lasst doch einmal während Eures Einkaufsbummels den Blick nach oben schweifen. Oftmals entdeckt man erst in luftiger Höhe, welche schönen Fassaden sich hinter bzw. über den Geschäften verbergen.

Wie in einer anderen Zeit und Welt

Reiterstatue an der Kaiserpfalz

 Goslar ist anders. Hier sind die hübsch erhaltenen Häuschen bereits in Augenhöhe erkennbar – und das sehr weitläufig. Zudem sind sie und deren Umfeld fast durchgängig liebevoll mit Accessoires und Blumen geschmückt. Man hat einfach den Eindruck, die Einwohner fühlen sich in Goslar wohl.

Ich denke, dass die Stadtgestalter – höchstwahrscheinlich per Satzung – zudem dafür gesorgt haben, dass Geschäfte dem historischen Stadtbild anzupassen sind.

 

Haus im Hof

 

In diesem Jahr haben wir wieder das Altstadtfest besucht. Natürlich war es recht rummelig und viele Touristen aus In- und Ausland hatten die gleiche Idee. Da der Ausflug zusätzlich mit einem Familientreffen verbunden war, ergab es sich dieses Mal nicht so, weitreichende Exkursionen ins Umland zu unternehmen.

Wir haben uns fest vorgenommen: Goslar sieht uns irgendwann wieder. Aber dann zu zweit und ohne Festivitäten drum herum. 🙂

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