Einer meiner schönsten Tagesausflüge: Museumshof Lensahn

Trecker-Oldtimer im Museumshof LensahnDurch puren Zufall sind wir auf dieses Ausflugsziel gestoßen. In unserer Grömitzer Ferienwohnung stöberten wir in einigen Prospekten, die auf der Ablage des Wohnzimmertische herumlagen und entdeckten den Museumshof als Ausflugstipp.

Schnell in Google Maps geschaut, wie weit es von uns entfernt ist und wir beschlossen “Da fahren wir mal hin.” Gesagt, getan und ein-zwei Tage und ca. 20 Autominuten später kamen wir dort an. Auweia, der Parkplatz war proppenvoll und so parkten wir in einer Seitenstraße.

Ein hübscher Trecker neben dem anderenIch dachte noch so “Ganz schön blöde, am Wochenende hierhin zu fahren.” Heiß war’s an diesem Tag und wir marschierten gespannt Richtung Eingangshäuschen. Voll war es wohl auch deswegen, weil gerade die Pferdetage stattfanden.

Ich war angenehm überrascht, wie sich auf dem Hofgelände die Menschenmassen verteilten. Gut, überall liefen Leute herum, aber wenn man mal ein Momentchen wartete, konnte man auch mal einen Trecker fotografieren, ohne dass jemand darauf herumkrabbelte. Wobei wir schon beim Thema wären.

Oldtimer wohin das Auge reicht

 Hanomag-Traktor

Ich war total von den Socken. Da stand ein schöner alter Trecker neben dem anderen, zum Anfassen und Herumklettern. Einige davon waren sogar noch einsatzbereit, mit denen dann über den Hof gedüst wurde. Meist mit Kindern bepackt – sei es direkt auf dem Trecker oder auf einem Anhänger. DAS war eine Geräuschkulisse, wow! 🙂

Kuriose Gerätschaften

 Altertümliche Geräte

Wir schlenderten staunend an ihnen vorbei. Auf der anderen Seite befindet sich eine lang gezogene offene Scheune, in der Unmengen an alten Pflügen, Rechen und was weiß ich nicht alles an Gerätschaften ausgestellt sind.

Alter Rechen oder so

Ganz ehrlich? Schon dort hätte ich mich stundenlang aufhalten können, weil es so viel zu entdecken gab – auch wenn ich nicht immer wusste, wofür welches Werkzeug verwendet wurde.

Aber neben den offenen Scheunen, dem Außengelände mit Ponys und Gänsen fanden an diesem Wochenende wie bereits erwähnt die Pferdetage statt.

 Pflug-Show und Kartoffelernte

Wunderhübsche Kaltblüter

Das heißt, es wurde am „lebenden“ Objekt das Pflügen vorgeführt. Sechs beeindruckende Kaltblüter waren hübsch zurechtgemacht und aufgeschirrt. Zwei pflügten das Feld um, die anderen vier durften währenddessen ein Päuschen machen. Natürlich scharten sich auch um diese vorwiegend Kinder, die sie unbedingt mal streicheln mussten.

Pflug-VorführungFür Kinder wurde sowieso eine Menge geboten. Während die einen neben dem Pflug herrannten, wurden die anderen für die Kartoffelernte eingespannt. 🙂

Die waren mit Feuereifer dabei und nun wissen sie, woher die goldgelben Stäbchen aus der Fritteuse stammen. 😉

Vor dem Hof drehte ein Trecker seine Runden, an dem eine riesige Matte angebracht war. Die Kinder konnten darauf mitsliden und hin und wieder purzelte eines von ihnen herunter, um gleich wieder aufzustehen und aufzuspringen. Das fand ich total spaßig.

In einer riesigen Scheune waren zig Strohballen aufgetürmt. An der Decke hingen Taue. Einfach, aber genial und meines Erachtens 1.000 Mal besser als jede aufblasbare Hüpfburg.

Das Bauernleben an sich

BauernkücheAuch das Leben in einem Bauernhof wurde dokumentiert.

Außerdem wurden wir darüber aufgeklärt, dass man früher 1 Stunde zum Herstellen von 1 kg Mehl benötigte. In einem länglichem Raum waren altertümliche Geräte ausgestellt, die man nicht nur anschauen, sondern sogar bedienen durfte. Zwei Mädels waren auch eifrig damit beschäftigt, die Körner zu zerstampfen. 🙂

Kräuter- und Blumengarten

Kräutergarten

Aber nicht nur das höfische Leben wurde veranschaulicht. In zwei Gärten konnte man Blumen bestaunen und Kräuter besichtigen, die glücklicherweise beschriftet waren. Dort wurde mir bewusst, dass ich das vermeintliche „Un“kraut namens Habichtskraut erst kürzlich aus meinem Vorgarten eliminiert hatte. 😉

Naja, alle Pflanzen habe ich nicht erwischt. Die Nachkommen sind bereits wieder im Anmarsch.

Für Speis und Trank war auch gesorgt

Milchlieferant

Neben der Sofortverköstigung – das Steakbrötchen war superlecker 🙂 – konnte man auch diverse hausgemachte Lebensmittel erstehen. Zum Beispiel wurden Marmeladen in unzähligen Sorten, Wurst- und Backwaren verkauft.

 Unaufdringlicher „Kommerz“

KornmaschineApropos Verkauf. Den fand ich zu keiner Zeit aufdringlich. In und vor den Ausstellungs-Scheunen und -Räumen, in denen man Kornmühlen, Heuwagen, Webstühle und Nähmaschinen besichtigen konnte, befanden sich kleine Verkaufsstände, die sich wunderbar einfügten und teilweise auch zum Thema passten.

Hängen geblieben sind wir dann aber am Eingang dieser Scheune. Dort unterhielten wir uns sehr lange mit einer Buchautorin, die in Afrika SOS-Kinderdörfer aufgebaut hatte. Sie zeigte ihre Fotos – wohlgemerkt „analoge“ 😉 – und erklärte, dass sie sie zum Entwickeln nach Belgien geschickt hatte. Postweg und Entwicklung hätten ungefähr 2 Wochen gedauert.
Diese ältere aber junggebliebene Dame versprühte so viel Begeisterung bei ihren Erzählungen über die Erlebnisse und Menschen in Afrika, dass wir nicht ohne ihr Buch mit Widmung weitergehen konnten. 🙂

Für meine bessere Hälfte und mich war es ein rundum gelungener Tag, den wir mit einem leckeren Radler gemütlich ausklingen ließen.

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6 Antworten

  1. Pauli sagt:

    Hallo Sylvi,
    ein klasse Bericht mit tollen Fotos! 🙂
    Danke dafür und schöne Grüße,
    Pauli

  2. Hans sagt:

    Hallo Sylvi,
    will ich gerne bestätigen. Schöne Eindrücke. Das würde mir sicher auch gefallen. Wir haben hier in der Gegend auch ein Freilichtmuseum. Die backen und verkaufen auch Brot. Es ist sinnvoll die Termine zu kennen und nicht all zu spät zu kommen, so man ein frisches Brot möchte. 😉
    HG Hans

    • Sylvi sagt:

      Hej Hans,

      ja in dem Freiluftmuseum bei uns in der Nähe in Hagen ist das auch so mit dem Brotverkauf.
      In dem Museumshof waren zum Zeitpunkt unseres Einkaufes noch sehr viele Brote da. Vom Bauernbrot über Weißbrot zum Rosinenbrot … und nachgebacken wurde wohl auch noch. Da hätte man eventuell auch noch vor Toresschluss ein Brot bekommen.
      Das Bauernbrot war übrigens sehr lecker. 🙂

      Lieben Gruß
      Sylvi

  3. AV100 sagt:

    Hallo Sylvi,
    ich musste auch erstmal in Google Maps schauen wo Lehnsahn ist. 🙂
    Ich war mal als Kind auf Fehmarn auf Klassenfahrt. Ist ja auch nicht weit weg.
    So olle Traktoren finde ich auch interessant. In Drüpplingsen auf den Schützenplatz war mal vor Jahren eine Ausstellung.
    In einem Museumsdorf oder Museumshof war ich noch nicht. Sowas gibts bei uns im Erzgebirge wohl nicht.

    Herzliche Grüße
    Lothar

    • Sylvi sagt:

      Hej Lothar,

      wer war nicht auf Fehmarn anlässlich einer Klassenfahrt! :mrgreen:

      Ich war auch schon in einigen Freiluftmuseen u. a. in Hagen hier in der Nähe und im Schwarzwald. Aber die Besuche sind auch schon wieder ein paar Jährchen her.
      Irgendwie war der Museumshof schon etwas Besonderes. Mir haben auch diese liebevollen Details in der Gestaltung der Räume, der Beschilderung usw. gut gefallen.
      Und die Angestellten, Mitarbeiter oder auch Helfer – sei es an den Verkaufsständen, am Bierstand, am Steakgrill oder bei der Pflugvorführung – waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Man ging einfach am Ende gutgelaunt wieder heraus. 🙂

      Lieben Gruß
      Sylvi