Urlaub im Katzenparadies – Teil 1

Drei kleiner RackerMich hat es in meinem Urlaub mal wieder in das schöne Oberbayern verschlagen. Einquartiert habe ich mich in einer Wohnung auf einem Bauernhof, der ein wahres Paradies nicht nur für Katzenfreunde ist. In diesem Jahr war das Wetter zwar nicht so toll und das Baden am Starnberger See musste leider ausfallen, was ich wirklich sehr bedauert habe.
Darüber hinweggetröstet haben mich aber unter anderem die vielen Katzen unterschiedlichster Charaktere und Couleur und letztendlich habe ich mich auch in eine kleine Katze verliebt, die irgendwie allein auf dem Bauernhof herumlief, etwas verloren wirkte und sehr zurückhaltend war.

Optimale Katzenbedingungen

Lieblingsplatz für die tägliche KuschelstundenIch vertrete grundsätzlich die Auffassung, dass es für eine Katze nichts Optimaleres geben kann, als Auslauf ohne Grenzen, ein Umfeld, in dem es nicht viel Verkehr oder sonstige gefährliche Einflüsse gibt. In diesen idealen Verhältnissen dürfen z. B.  auch drei kleine Kätzchen aufwachsen und ich durfte ihnen jeden Tag bei ihren putzigen Kapriolen zuschauen.

Die Mama der drei ca. 5 Wochen alten Racker hatte für sie aber auch einen spannenden Abenteuerspielplatz ausgesucht. Zwischen abgestellten Stühlen und Tischen an einer wild wachsenden Wiese ließ es sich wunderbar herumtoben.

Eine Show – die kleine Katzenfamilie

Die große weite Welt erkunden

 

Da hatte die Mama alle Pfoten voll zu tun, um alle drei immer im Blick zu haben. Allerdings hatte ich zu (fast) keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass sie in irgendeiner Art gefährdet waren. Sie kamen wunderbar bei ihren Entdeckungstouren klar und ich hatte selber die Erfahrung machen müssen, dass sie sich zumindest akustisch sehrwohl zu wehren wissen.



Katzenfamilie - Mutter mir ihren drei Rangen

 

In meinem Feriendomizil kaum angekommen hörte ich mal ein jämmerliches Miauen hinter einer Kiste und meinte, einem hilflosen Wesen zu Hilfe eilen zu müssen. Als ich es wagte, einen Blick hinter diese Kiste zu werfen, schauten mich zwei Kinderkatzenaugen an und teilten mir durch „angsteinflößendes“ Fauchen unmissverständlich mit, dass meine Hilfe nicht erwünscht war.

 

 

„Passives Anlocken“ durch Futter

Katzenfutter sorgte für regelmäßigen Katzenbesuch

 

Also zog ich mich dezent zurück und schaute dem bunten Treiben von nun an von meiner Bank hinterm Haus aus zu. Natürlich landete bei meinen ersten Einkäufen auch eine Packung Katzenfutter in meinem Einkaufswagen. Schließlich sind ja Gastgeschenke ein Muss.

Naja, natürlich wurde dieser Einkauf nicht uneigennützig getätigt. Innerhalb kürzester Zeit hatte sich die Futterquelle zwischen den Artgenossen herumgesprochen und die vornehme Zurückhaltung wich bei den meisten Katzen dann doch dem Appetit.

Warten aufs Futter

 

Ich möchte noch erwähnen, dass es den Katzen auf diesem Bauernhof sehr gut geht. Sämtliche menschlichen Bewohner in deren Umfeld – insbesondere ein benachbartes Pärchen, die ebenfalls echte Katzennarren sind – sorgen für das leibliche Wohl der Miezen und nehmen sich derer an, die anfangs etwas unterentwickelt oder kränklich wirken.

Außerdem nehme ich auch an, dass der Bauer ganz froh darüber ist, wenn diese für eine Dezimierung von überzähligen Nagern sorgen.

Und dann kam SIE

 

Und dann erschien eines Tages eine kleine schwarz-weiße Katze. Nicht ganz so klein wie die Drei, die ich schon kannte. Aber eben doch noch sehr jung. Sie wirkte verloren und irgendwie auf der Suche.

An den Futterstellen war sie stets zurückhaltend. Während sich andere ihre Ration regelrecht erkämpften, wartete sie stets im sicheren Abstand darauf, dass alle anderen irgendwann verschwanden. Und selbst wenn die Luft rein war, nahm sie nur ein paar Häppchen zu sich. Danach blieb sie immer in meiner Nähe.

Der Funke sprang sofort über

VerschnaufpauseIrgendwann nahm ich mir ein Herz, ging langsam auf sie zu und sprach sie leise an. Sofort „redete“ sie mit mir und auch als ich nach ihr griff, um sie hochzunehmen, rannte sie nicht weg. Im Gegenteil – es schien, als genieße sie die Zuwendung und machte überhaupt keine Anstalten, sich aus meinen Armen heraus zu winden.

Sie „miaute“, drückte ihr Köpfchen an meine Hand und kuschelte sich an mich. So etwas hatte ich bei einer Katze noch nie erlebt und so kam das was kommen musste – ich hatte die Kleine innerhalb kürzester Zeit ins Herz geschlossen.



Komm lass uns schmusen

 

Ungewöhnlich war bei ihr, dass im Gegensatz zu vielen anderen Katzen, diesmal ich auf sie zugehen musste, da sie sich zwar schüchtern näherte, aber erst einmal einen gewissen Abstand beibehielt. Normalerweise dränge ich mich Katzen nicht auf und lasse sie entscheiden, ob sie sich näher mit mir befassen möchten.  Weil diese aber so zerbrechlich und verloren wirkte, habe ich mir ein Herz gefasst und den ersten Schritt getan.

 

Das Gefühl von verwandten Seelen

Hier bleib ich

 

Unweigerlich kam dann der Tag der Abreise und ich habe hin und her überlegt, ob ich die Kleine mit nach Hause nehmen soll. Diesen Gedanken hätte ich normalerweise erst gar nicht gehabt, wenn ich ganz sicher gewesen wäre, dass sie sich genauso durchschlagen wird wie die anderen Katzen auf dem Bauernhof. Zudem war sie nur Haut und Knochen und äußerst fit wirkte sie auch nicht. Das Junior-Katzenfutter hat sie auch kaum angerührt.

 

Für die Katze – gegen mein Gefühl entschieden

Mal ein paar Häppchen naschenDa war aber die lange Autofahrt – wie würde sie das verkraften? Ja und letztendlich natürlich meine Julia, die zwar ein äußerst gutmütiges Tier aber eben auch sehr liebebedürftig ist. Würden sie sich überhaupt vertragen? Ein Gespräch mit dem benachbarten Katzenfreund, der versprach, sich künftig verstärkt um sie zu kümmern, hat mich dann ein wenig beruhigt.

Und auch mein bayerischer Freund möchte hin und wieder nachschauen, wie sie sich in nächster Zeit entwickelt. So habe ich mich zwar schweren Herzens entschieden, ohne sie nach Hause zu fahren, was aber vernunftsmäßig vielleicht besser gewesen ist.

 

Trotzdem habe ich einen dicken Kloß im Hals, während ich diese Sätze schreibe. Ich hoffe für die kleine Maus, dass sie sich noch prächtig entwickeln wird und ich irgendwann die Gewissheit haben werde, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.

Abschied

>> Fortsetzung>>

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5 Antworten

  1. Pauli sagt:

    Liebe Sylvi,
    ein toller Beitrag über Deinen Urlaub im Katzenparadies mit wunderschönen Fotos! Die kleinen sind wirklich goldig. In der Überschrift steht „….. Teil 1″ – d.h. ich freue mich jetzt schon auf die Teile 2 bis 9 😉
    LG Pauli

    • Sylvi sagt:

      Huhuu Pauli,

      danke schön 😀 Ja, ich konnte mich an denen nicht sattsehen. Mal schaun, was noch kommt – aber leider muss ich Dich enttäuschen. Neun Teile werden es wohl nicht 😉

      LG Sylvi

  2. Ragnar sagt:

    Hi Sylvi,

    die Kleine ist aber auch wirklich herzallerliebst ! Ich glaub auch, dass ich mir überlegt hätte, sie mit nach Hause zu nehmen. Kann mich ansonsten nur Pauli anschließen: Tolle Fotos und ein schöner Bericht. Freue mich auch auf die Fortsetzung…

    LG
    Ragnar

    • Sylvi sagt:

      Hallo Ragnar,

      mittlerweile habe ich auch bereits eine Zwischennachricht erhalten, dass es der Kleinen gut geht. Sie frisst nun ordentlich und hat Anschluss zu den drei kleinen Rackern (siehe Teil 2) gefunden. Fotos wurden mir bereits auch netterweise übersandt:

      Vier Freunde

      Ich habe einfach das Gefühl, dass es sich bei ihr um eine ganz besondere Katze handelt und wir irgendwie miteinander verbunden waren – in den paar Tagen. Daher geht es mir immer noch sehr nah, dass ich sie da lassen musste.