Grömitz – Klappe die 2te

Taucherglocke in der MorgensonneNormalerweise zähle ich nicht zu den Urlaubstypen, die zig Jahre immer an den selben Ort fahren. Naja, okay … eine Ausnahme gibt es, die dadurch begründet ist, dass diese Urlaube mit dem Besuch von lieben Freunden verbunden sind. 😉 Im Grunde möchte ich gerne neue Gegenden entdecken und so war es eigentlich auch für dieses Jahr geplant.

Aber es gab ein schlagendes Argument für unsere Entscheidung, dieses Jahr wieder nach Grömitz und sogar in dieselbe Ferienwohnung zu verreisen: das Preis-Leistungs-Verhältnis. Außerdem hat es uns sehr gut in Grömitz gefallen und die Wohnung ebenso. Somit hatten wir sowieso mit dem Gedanken gespielt, Grömitz nicht das letzte Mal gesehen zu haben.

Dieser Urlaub war auch irgendwie anders.

Wie anders?

Drachensteigen am Grömitzer Strand

 

Zum einen sind wir fast 2 Monate später dorthin gefahren als im letzten Jahr … also im August. Die Temperaturen befanden sich dadurch im wärmeren Bereich.

Aber das Schöne an der Nähe zum Meer ist, dass fast immer ein mehr oder weniger starker Wind weht und somit die Wärme sehr erträglich macht.

 

Man kennt sich aus

Was ich als äußerst angenehm empfand war, dass man sich nicht ständig auf die Suche begeben musste, um ein bestimmtes Fischgeschäft oder Restaurant zu finden. Wir konnten uns noch gut an “Theo’s” erinnern, sind dort natürlich auch eingekehrt und das jugoslawische Restaurant gab es auch noch.

Es war voller

Natürlich zog es uns als Erstes zur Strandpromenade. Hachja … wie soll ich es sagen … dort war es mir in diesem Jahr schon fast zu rummelig. Anfangs waren wir sogar ein wenig erschrocken, wie voll es war.

Irgendwo kläfften sich immer mal Hunde an, plärrte ein Kind oder umkurvten einen die Longboardfahrer. Aber das Hund-Kinder-Longboard-Rollstuhlfahrer-Spaziergänger-Getümmel funktionierte irgendwie und ich staune, dass wir nicht ein einziges Mal um- oder nur angefahren wurden. 😉

Lensterstrand im Morgennebel

 

Der Urlaub verlief promenadenmäßig in der Hinsicht anders, als dass wir nicht wie sonst ständig Richtung Yachthafen marschierten, wo sich Imbissbuden und Strandbars aneinanderreihen.

Dieses Mal zog es uns eher Richtung Hundestrand und Lensterstrand, wo der Publikumsstrom abebbt und die Restaurationen nur noch vereinzelt vorhanden sind.

 

 

Erster Urlaubstest mit der Sony

Sonnenaufgang in GrömitzNatürlich stand dieser Urlaub verstärkt unter dem Motto “Fotografie”.

Als ich meinen Wunsch gegenüber meiner besseren Hälfte äußerte, einen Sonnenuntergang am Meer zu fotografieren, sagte dieser „Das wird hier äußerst schwierig werden. Wir befinden uns an der Ostsee und auf dem Festland.“ 😉

Tja, da half nix. Wir haben uns einen Morgen dann eben um halb fünf aus dem Bett gequält und machten uns auf den Weg zu meinem ersten Sonnenaufgang-Shooting am Meer.

Und wir beide sind der Meinung, es hat sich absolut gelohnt. Erst bekam ich einen Schrecken, als wir mit Fotorucksack und Stativ bewaffnet Richtung Strand gingen. Da stand ja schon einer und fotografierte! Ich rechnete schon mit Horden von Fotografen … aber puh, der Mann verschwand und wir hatten den Strand für uns. 🙂

Und so konnte ich mich so richtig austoben, verschiedene Blenden-, Belichtungseinstellungen und Objektive ausprobieren.

Endlich kam auch mein Graufilter zum Einsatz. Erst war ich ein wenig skeptisch, da der Graufilter relativ preiswert war.

Aber ich kann nicht meckern. Durch leichtes Drehen an dem variablen Filter konnte ich das einfallende Licht im Objektiv beeinflussen und somit die Verschlusszeit individuell einstellen bzw. verlängern. Dadurch war es mir möglich, unterschiedliche Effekte bei der Meeresbrandung zu erzielen. Und als die Sonne aufgegangen war, wurden die Möwen munter und ich wechselte das Objektiv. 🙂

Guten-Morgen-Flug

 

Erstaunlich, welche Artenvielfalt am Grömitzer Strand vertreten ist.

Ich fand, wir hatten den perfekten Tag erwischt, an einigen Tagen hatte es morgens nämlich geregnet.

 

 

Ausflüge in die Umgebung

In unserem Urlaub haben wir noch diverse Touren wie beispielsweise zu Gut Görtz (Heringsdorf), zum Museumshof (Lensahn), natürlich wieder zum schnuckeligen Zoo Arche Noah (Grömitz) und zum Wikingermuseum und -dorf Haithabu (Busdorf) unternommen.

Um diesen Beitrag nicht zu sehr zu sprengen, fasse ich die Besuche ein bisschen zusammen.

Gut Görtz

Gut GörtzEin Besuch von Gut Görtz wurde mir per Social Media empfohlen. Aber ich muss sagen, ich war ein bisschen enttäuscht. Ich hatte mir mehr „Umfeld“ (zum Fotografieren) vorgestellt.

Aber im Grunde handelt es sich um einen – zugegebenermaßen sehr edlen – Gutshof, der aber hauptsächlich auf den Verkauf von kunsthandwerklichen Artikeln ausgerichtet ist.

Kinder können mit Tret-Treckern quer über das Gelände fahren oder auf dem Spielplatz herumtoben. Für Kaffee und Kuchen ist auch gesorgt. Das asiatische Restaurant fand ich irgendwie deplatziert.

Liebhaber des Kunsthandwerks kommen hier aber sicherlich auf ihre Kosten. Gekauft habe ich dort ein „Schiethus“-Schild und einen Taschenaschenbecher, die von dem Verkäufer sehr liebevoll und jedes für sich in Packpapier gewickelt wurden. 🙂

Zoo „Arche Noah“

Schüchterner Maki Ich könnte Euch jetzt mit Tierbildern langweilen, mache ich aber nicht . 😉

Der Besuch war wieder toll und ich bekam dieses Mal Tiere zu sehen, die sich letztes Mal vor mir versteckt hatten, z. B. die Panther und das Stinktier. 

Und irgendwie hatte ich in diesem Jahr den Eindruck, dass die Fotos besser als beim ersten Besuch gelungen sind.

Witzig fanden wir, dass wir erst in diesem Jahr zufällig entdeckt haben, dass sich der Zoo nur wenige Meter entfernt von unserer Ferienwohnung befindet. Im letzten Jahr sind wir noch quer durch Grömitz gefahren, bis wir ihn gefunden haben. 😉

Museumshof

Von ihm war ich total begeistert. Daher werde ich ihm demnächst einen eigenen Beitrag spendieren.

Haithabu …

… teilt sich auf in Museum und Wikingerdorf. Meine bessere Hälfte ist im Internet durch Zufall darauf gestoßen und so beschlossen wir, es in unsere Ausflugsplanung aufzunehmen. Leider war die Wettervorhersage für Busdorf ein paar Tage lang nicht sehr berauschend und so haben wir den geplanten Besuch noch um 2 Tage verschoben.

Und trotzdem … nach 1 1/2 Stunden Autofahrt regnete es. 🙁

Also fingen wir mit dem Museum an. Für ein Wikingermuseum war es mir schon fast zu steril. Umgeben von viel Glas und klaren räumlichen Strukturen wurde man durch das Museum gelotst. Ich hätte mir ein bisschen mehr uriges Ambiente und Darstellungen, wie Wikinger damals lebten, gewünscht. Stattdessen wurden hauptsächlich Ausgrabungsstücke – was natürlich dazu gehört – präsentiert.

Was mir überhaupt nicht gefiel, war die spärliche Beleuchtung. Man lief zum größten Teil durch düstere Räume und die Glasvitrinen waren mit weißer Schrift versehen. Selbst mit Lesebrille waren durch die Spiegelungen für mich die Aufschriften schwer zu lesen. Meiner Meinung ist das Museum auch nicht für kleine Kinder geeignet.

Tuchmacher

 

Weiter also zum Wikingerdorf. Dorthin muss man vom Museum aus ein ordentliches Stück (über 1 km) marschieren. Prompt riss der Himmel auf und es wurde ziemlich warm. Passt!

Im Wikingerdorf standen sieben Häuser, die das Leben der Wikinger präsentieren, z. B. das des Tuchmachers, Fischers oder Pfeilschnitzers.

 

Wikingerboot

 

Zudem hielten sich dort Frauen, Männer und Kinder – gekleidet wie zu Wikingerzeiten – auf und präsentierten die Pfeilschnitzerei und die Tuchherstellung. Kinder konnten sich dort auch im Bogenschießen üben.

Ich finde es toll, was dort erschaffen wurde und sogar echte Wikingerboote werden immer noch originalgetreu nachgebaut. Aber 1 1/2 Stunden Autofahrt würde ich nicht noch einmal investieren.

Wer allerdings in der Nähe von Busdorf seinen Urlaub verbringt, dem sei ein Besuch unbedingt ans Herz gelegt.

Im Gegensatz zum ersten Grömitz-Besuch war unser Urlaub in diesem Jahr weniger durch Strandgänge sondern mehr durch Ausflüge in die Umgebung geprägt. Daher würde ich auch nicht ausschließen, wieder einmal meinen Urlaub dort zu verbringen – mit neuen Ausflugszielen im Gepäck. 🙂


Für alle interessierten Fotografen

Folgende Ausrüstung war in meinem Urlaub im Einsatz:

  • Sony SLT-A58
  • Sigma 18-250 mm F3,5-6,3 DC Macro HSM SP
  • Tamron AF 70-300 F/4-5.6 Di VC USD
  • Sony 50 mm F 1.8 DT SAM
  • Mantona Scout Dreibeinstativ inkl. Kugelkopf mit Schnellwechselplatte
  • Neewer 62 mm Regler ND Neutralfilter einstellbare variable (ND2 auf ND400)

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3 Antworten

  1. Pauli sagt:

    Hallo Sylvi,
    toller Bericht! Die Fotos sind auch klasse, ich habe ja schon viele vorher sehen können. 🙂
    Liebe Grüße aus Bayern,
    Pauli