Mein Leben mit Meerschweinchen: Ohne sie geht es eben nicht – Teil 3

>>Fortsetzung>>



Lucky (oben) und LillyDa half nichts. Trotz aller Trauer und des dramatischen Sturzes von Merlin konnte ich Lilly einfach nicht alleine lassen und musste ihr einen neuen Lebensgefährten suchen. Aber sofort ging das nicht.
Ich ließ mir noch ein paar Tage Zeit und dann führte mein Weg erneut zum Tierheim. Nur sollte es diesmal ein Mädchen sein.

Angst vor dem Risiko, daher sollte es ein Mädchen sein

Das Risiko bei einer Kastration und der damit verbundenen Operation ist für Meerschweinchen immens hoch. Und ich wollte nun endlich ein Meerschweinchen für längere Zeit haben. So wollte es ein glücklicher Zufall, dass im Tierheim eine ganze Familie Rosetten-Meerschweinchen beherbergt wurde. Lilly bekam also eine neue Gefährtin und das war Lucky.

Blind Date

Kleine Schönheit - Lilly

 

Es mag wohl an Lillys Mutterinstinkt liegen – da sie ja selber bereits einen Wurf hatte – und sie kümmerte sich rührend um Lucky. Aller Empfehlungen zum Trotz, man solle keine Weibchen zu zweit halten, klappte es wunderbar mit den beiden. Lucky entwickelte sich auch prächtig.

 

Wieder ein krankes Meerlie

Aber die Idylle sollte wiederum nicht lange anhalten. Eines Tages entdeckte ich, dass Lilly nicht mehr richtig kauen konnte und erkannte die Ursache: ihr Gesichtchen war total schief.

Also erfolgte wieder der leidliche Gang zur Tierärztin. Die stellte ein Abszess im Kiefernbereich fest, der dafür sorgte, dass sich dieser total verzog. Sie konnte nicht fressen, weil sich die Zähne nicht mehr in der richtigen Stellung befanden.

Tapfere Lilly

Eine langwierige Behandlung stand an. Aber Lilly war unheimlich tapfer. Sie hatte eine witzige Angewohnheit: war die Behandlung zu Ende, sprang sie direkt vom Behandlungstisch auf meine Brust. Leider hatte sie aufgrund der anfänglichen Fressprobleme abgenommen und das ist bei Meerschweinchen immer ein Problem.

Liegt einmal der Verdauungsvorgang brach, dann ist das meist nicht mehr erfolgreich zu behandeln. Der Darm muss immer durch Fressen in Gang bleiben, sonst führt das in vielen Fällen für das Meerschweinchen sehr schnell zum Tod. Daher muss ständig beobachtet werden, ob es regelmäßig frisst und knödelt.

Der Krebs hat gesiegt

Tapfere Lilly

 

Trotz ihrer Ausdauer und der anfangs erfolgreichen Behandlung stellte ich eines Tages bei Lilly erneut einen schiefen Kiefer fest. Die Tierärztin riet erneut zu einer Operation. Als ich anschließend in die Praxis kam, wurde mir die Diagnose mitgeteilt: Knochenkrebs!

Die Ärztin zeige mir einige Knochensegmente, die sich bereits gelöst hatten und in der Zwischenzeit wachte Lilly aus der Narkose auf.

Da sie noch nicht richtig wach war, sprang sie auch noch nicht, aber sie kroch bereits langsam auf mich zu. Als ich dann die niederschmetternde Diagnose bekam, dass mind. zu 80 % der Knochenkrebs unheilbar und eine stetige Nahrungszufuhr erforderlich sei, gab ich mein Einverständnis, Lilly von ihrem Leiden zu erlösen.

Wieder ein zurückgelassenes Meerschweinchen

Und wieder das Szenario eines zurückgebliebenen Meerschweinchen. Ich überlegte mittlerweile schon, ob ich mich erneut diesem Teufelskreis aussetzen oder doch nicht lieber Lucky in gute Hände abgeben sollte. Das Problem bei mir ist allerdings, dass ich jedes Meerschweinchen in mein Herz schließe und gerade aus dem Tierheim geholt, wollte ich ihr nicht wieder eine neue Umgebung zumuten. Also kleine Lucky, auch für Dich werden wir wieder eine nette Spielgefährtin finden.

Meerlie aus Animal-Hoarding-Rettung

Fanny mit Gesichts-DekoIch hatte vor einiger Zeit in der lokalen Zeitung gelesen, dass aus einer Wohnung 40 Meerschweinchen durch das Tierheim herausgeholt wurden.

Einige waren schon verendet. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Fall von Animal-Hoarding, vielleicht aber auch einfach nur um Gleichgültigkeit. Daran erinnerte ich mich wieder, als mir bei meinem Besuch im Tierheim eine Gruppe Meerschweinchen gezeigt und darauf hingewiesen wurde, dass diese einer Rettungsaktion mit mehr als 40 Meerlies aus einer Wohnung entstammen.

Ich schaute und fand eine kleine Freundin für Lucky – nämlich Fanny.

Neue Freundinnen: Lucky und Fanny

 

 

Fanny war ein reines Glatthaar-Meerschweinchen. Während Lucky dank Lilly ja auch bereits etwas zutraulicher geworden ist, habe ich es bei Fanny nie geschafft, sie nur annähernd handzahm zu bekommen.

Ein wenig schade zwar für mich, da Meerlies ja schon hin und wieder zum Knuddeln animieren, aber das war in erster Linie nicht das Wichtigste. Hauptsache Lucky hatte wieder eine Freundin und die beiden verstanden sich – mal wieder – äußerst gut.

 

 

Nun hat es Lucy erwischt

Eines Tages stellte ich bei Lucky einen ungewöhnlichen und unangenehmen Geruch fest. Ich schaute sie mir näher an, konnte aber nichts feststellen. Ansonsten war sie auch putzmunter. Als dieser Geruch aber nicht nachließ, war mal wieder ein Gang zur Tierärztin fällig.

Übrigens handelt es sich um eine Tierärztin, die immer sehr liebevoll mit meinen Meerlies umging, die sogar Merlin 2 x ein Wochenende lang bei sich zu Hause betreut hatte, um ihn ständig beobachten zu können. Wer eine solche Tierärztin in seiner Nähe hat, kann sich glücklich schätzen.

Lucky mal wieder ganz neugierig

Sie stellte bei Lucky eine Gebärmutterentzündung fest, die abermals eine langfristige Behandlung nötig machte. Über einen Zeitraum von 2 Wochen musste ich nun fast täglich dorthin und sie erklärte, dass abwechselnd an einem Tag ein Antibiotikum und am anderen Tag eine Art Abtreibungsspritze verabreicht werden müsse.

Die Behandlung lief auch erfolgreich – dachte ich. Eines Morgens stand ich auf, ging zu den Meerlies und da lag Lucky total verkrampft und die Augen verdreht in ihrem Käfig. Panik! Was mache ich nur, ich muss doch zur Arbeit.

Auch sie musste erlöst werden

Egal, da gab es nichts zu überlegen, Lucky in einen Korb gelegt und auf dem schnellsten Weg zur Tierärztin gefahren. Schnell bei meinen Kollegen angerufen, dass ich später kommen werde. Aber es nützte nichts und es war auch nichts mehr zu behandeln. Lucky bekam ihre erlösende Spritze. Ich dachte nur, hoffentlich musste sie nicht lange leiden und nicht die ganze Nacht lang.

>>Fortsetzung folgt>>

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Eine Antwort

  1. Blücher sagt:

    Hi Sylvi,

    ganz schön morbide das Leben mit Meerlis… Aber egal, ich liebe diese kleinen Tierchen auch !
    Auf zum nächsten Bericht… bin echt begeistert !
    LG
    Blücher