Der Fluch der Kaffeemaschine

FluchHabt ihr das auch? Den Eindruck, dass ein ganz spezieller Gegenstand in Eurem Haushalt oder Umfeld ständig mit einem Fluch belegt wird? Bei mir ist es die Kaffeemaschine. Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass Waschmaschinen, Autos oder Handys davon betroffen sein können.

Die Billige war super

Ich kanns einfach nicht mit Kaffeemaschinen. Ich erinnere mich an meine allererste, die hatte ich von Woolworth und kostete um die 19,00 DM (in Worten “Deutsche Mark”). Ist allerdings auch – wie man an der von mir total vermissten Währung bereits erkennen kann – einige Jährchen her. Sie war knallrot, wie auch damals der Toaster und Wasserkocher … schließlich sollte alles schön zusammen passen.

Ich meine mich erinnern zu können, dass sie wirklich ein paar Jährchen bei mir durchgehalten hat. Zumindest konnte sie in Sachen Haltbarkeit ihren teuren Markenkonkurrenten durchaus das Wasser reichen.

Dann sollte es etwas Besonderes sein

Zwischendurch zogen besagte Markenkandidaten in meinem Haushalt ein. Ich dachte, investiere ich mal ein bisschen mehr, dann kriegst Du was für Dein Geld. Mal musste es eine mit Timer sein, damit der Kaffee morgen bereits lief, bevor ich überhaupt ein Bein aus dem Bett geschwungen hatte.
Dann eine Kombi-Maschine Kaffee/Tee, bei der ich die Tee-Kompenente ziemlich vernachlässigt hatte. Und zur Abwechslung musste es dann wieder eine mit Thermoskanne sein.

Aber irgendwie mochten mich diese Maschinen nicht. Bei der Maschine mit Timer, fiel genau diese Funktion als erstes aus. Das teure Markenteil hatte einen hohen Verschleiß an Glaskannen. Diese brauchte man nur schief anschauen, schon gingen sie zu Bruch. Hinzu kam, dass die Kannen bereits ⅔ vom Preis des gesamten Gerätes ausmachten.
Und die Thermoskannen hielten nicht wirklich warm und eigneten sich eher als Deko.

Zwischendurch kaufte ich mir mal eine ganz Normale – gar nicht teuer und ich vermute in einem Discounter – so auf die Schnelle, weil vorher wieder ein Exemplar das Zeitliche gesegnet hatte. Und ein Morgen ohne Kaffee – das geht ja gar nicht. Nachteil war, sie sah nicht besonders schön aus: unschuldig weiß, mintfarben abgesetzt und aus Kunststoff. Aber sie tat fleißig ihren Dienst und hat mich nie enttäuscht.

Schick musste sie sein

KaffeemaschineDann kam der Umzug ins Häuschen, damit verbunden die neue Küche. Passend zum schicken neuen Wasserkocher aus gebürsteten Metall wollte ich nun auch eine Kaffeemaschine haben. Also ging ich zu dem Geschäft eines großen Kaffeerösters und fand gleich eine, die mir sofort gefiel. Vom Äußeren ein wenig futuristisch anmutend, da sie elipsenförmig war, natürlich ebenfalls aus gebürsteten Metall, mit Thermoskanne, herausnehmbaren Wassertank und Filterbehälter. Sogar die Stärke des Gebräus konnte man daran einstellen. Eben genau, was ich brauchte.

Und prompt überraschte sich mich nach einiger Zeit mit einer ganz neuen Eigenart – sie lief aus.
Ich habe bis heute nicht ergründen können, woran das gelegen hat. Ich habe vor jedem Brühvorgang mindestens 3 x überprüft, ob die Kanne richtig in der Einfassung steht, der Stopper nicht klemmt und der Filter richtig eingesetzt war.

Keine Chance, mal funktionierte sie 2 Wochen lang problemlos, dann wieder nur ein paar Tage – die braune Brühe ergoss sich über die Arbeitsfläche (natürlich immer dann, wenn ich sie ausnahmsweise mal nicht im Auge hatte) und die Küche sah furchtbar aus.

Besonders anregend wirkte das frühmorgens vor der Arbeit, wenn ich dadurch erst später losfahren konnte, weil ein 2. Brühvorgang gestartet und die Küche saniert werden musste. Ich konnte mich trotzdem lange Zeit nicht von ihr trennen, weil sie so hübsch aussah und wunderbar zum Wasserkocher passte. Und zur Not stellt man sie eben in die Spüle – da stört das Auslaufen ja nicht. Total behämmert, aber irgendwann war dann doch Ende mit Geduld und Feinsinn.
Sie hatte ihr Chance, sie nicht genutzt und erdreistete sich tatsächlich erneut überzulaufen. Gnadenlos wurde sie nun sprichwörtlich in die Tonne gekloppt – irgendwo steht immer noch die Thermoskanne.

Aus dem Keller gekramt

Kaffeemaschine original

 

Einzug gehalten hat nun – genau … die nicht so hübsche Weiße mit Mint abgesetzt, die Gott sei Dank geduldig im Keller auf ihren erneuten Einsatz gewartet hat. Seit 2 Wochen steht sie nun wieder neben dem metallgebürsteten Wasserkocher, verrichtet problemlos ihren Dienst und ich gebe sie erst wieder her, wenn sie aus Altersschwäche irgendwann einmal den Geist aufgeben sollte.

 

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12 Antworten

  1. Mella sagt:

    Das kenne ich, aber bei uns machen auch die günstigen Kaffeemaschinen schlapp, also egal oder teuer.
    Da wir auch noch sehr hartes Wasser haben, habe ich sicherheitshalber immer auf ein so tolles Teilchen für Cappuccino etc. verzichtet, obwohl ich es schon gerne haben würde.

    Zu Weihnachten haben wir uns eine Melitta gegönnt, nun ja, ich hatte einen Gutschein gewonnen. Interessant an der Maschine ist, sie meldet, wenn sie entkalkt werden will (hoffentlich, denn bis jetzt hatte sie den Wunsch noch nicht) . Mal schauen, ob sie ein wenig hält.

    Mella

  2. Pauli sagt:

    Hey Sylvi,

    toller Artikel!
    Also, dass eine meiner (Küchen)maschinen mit einem Fluch belegt ist, habe ich bis jetzt noch nicht bemerkt.
    Aber ich musste z.B. bei einem Brotback-Automat feststellen, dass – ähnlich wie bei Deiner Kaffeemaschine – das teuere Edelgerät leider nur gut aussah. Nach kurzer Zeit sprang der Antriebsriemen schon ab. Da ich Technikfreak bin, musste ich der Sache auf den Grund gehen, zerlegte kurzerhand das Ding und fand ein total billig gemachtes Antriebssystem aus Kunststoffteilen vor. Jetzt rührt und backt ein Billigteil aus dem Discounter und das ohne Murren und Knurren! 😀

    Liebe Grüße und möge das Morgen-Coffein stets mit Dir sein!
    Pauli

  3. Sylvi sagt:

    Huhu Mella,

    ohja, kalkhaltiges Wasser – so gesund es für einen selber auch ist – kann für Küchen- und Waschmaschinen schon mal den Tod bedeuten. Ich kenne das auch, wohne aber jetzt in einem Gebiet, in dem wir nun eher weiches Wasser haben. Meine Büro-Teemaschine (mein Büro befindet sich in einem anderen Wassereinzugsgebiet) sieht aber auch mittlerweile furchtbar aus und selbst mit Entkalker bekomme ich den weißen Schlier nicht mehr weg.

    Ich habe mir übrigens – als es die gleiche Maschine wieder günstig bei Lidl gab – eine Ersatzmaschine schon mal in die Ecke gestellt – wobei wir wieder bei meinem Spleen wären 😀

    Hej Pauli,

    also meine Brotmaschinen habe ich bisher immer beim Discounter gekauft. Die waren und sind auch ständig im Einsatz und wenn ich bedenke, dass die nie besonders teuer waren, haben die in der Regel einige Jährchen auf dem Buckel gehabt.
    Wenn dann eine mal nach 7 Jahren den Geist aufgibt, dann halte ich das für legitim 😉 In der Zeit konnte ich bereits eine Menge Geld sparen – ich finde die Brotpreise beim Bäcker nämlich schon fast unverschämt und Abgepacktes mag ich nicht.
    Und was gibts Leckerers als ein frischgebackenes, lauwarmes Brot mit ein bisschen (zuviel 😉 ) Butter drauf?

    Lieben Gruß
    Sylvi

  4. Blücher sagt:

    Fehlt der Kaffee uns am morgen, bringt der nur Kummer und viel Sorgen. Das Brühen wie seit Alters her, fällt dem modernen Menschen doch recht schwer. Hat keine Zeit, nur noch in Eile, doch das Brühen braucht ne Weile. Zuerst das Wasser, es muß kochen, darauf muß ich jetzt doch pochen. Dann das Ganze im „Brüh-Schwall-System“, du wirst sehn, es wird schon gehn. Nach acht Minuten, dass ist toll, ist die Kaffeekanne voll ! Aber, mein lieber Mann, was ich in dieser Zeit erledigen kann… Zähne putzen, Duschen, Fönen, oder deine Meerlis verwöhnen… Doch dank der Technik unserer Tage, ist das Handbrühn keine Frage. So ein Kaffeeautomat der macht was her, und unser Leben nicht mehr schwer. Und deswegen liebe Leute, gibts Automatenkaffee, gestern wie auch heute. Und was wird uns auch die nächsten jahre noch begleiten ???? Die Kaffeemaschine…die beste Erfindung aller Zeiten !

    Liebe Sylvi,
    die einfachsten Dinge sind manchmal immer noch die Besten. Meine Maschine ist deiner recht ähnlich, und ich bin sehr zufrieden damit.

    LG
    Blücher

    • Sylvi sagt:

      Boah, so ein toller poetischer Kommentar hier auf meinem Blog. Ich bin begeistert!!! 😀 Dem habe ich nichts hinzuzufügen, mir fehlen dazu einfach die Worte. *Applaus Applaus*

      Aber Du hast recht, das war mir wirklich eine Lehre. Und der Kaffee aus der einfachen Maschine hat heute auch wieder geschmeckt. Die bleibt, bis sie auseinander fällt 🙂

      Einen total beeindruckten und lieben Gruß
      Sylvi

  5. Broken Spirits sagt:

    Kaffeemaschinen? Völlig überbewertet. kaffeepuver in die Tasse kippen, heißes Wasser drauf und fertig. Kaffeepulver absinken lassen und trinken.

    Komischerweise ist das geschmacklich der beste Kaffee. Auch wenn die Tasse öhm… relativ unappetitlich aussieht.

    (Hatte so eine Tasse ja kürzlich erst verbloggt – wenn ich linken darf 😉 )

    • Sylvi sagt:

      Lach…gut, dass Du den Link noch mal eingefügt hast. Ich hatte die letztens gesehen, konnte mich aber nicht mehr erinnern, wo das war 😉
      Ich habe einen Arbeitskollegen und auch wenn Du es nicht glaubst, dessen Tasse sieht noch grauenvoller aus.
      Ich mache mir morgens vor der Arbeit immer noch eine Thermoskanne Kaffee fertig. Daraus hinterher den Kaffeesatz heraus zu prockeln wäre mir dann doch ein bissken zu umständlich.
      Ich finde es schon ekelig, wenn nur ein paar Körnchen Kaffee, die sich am Filter vorbeigemogelt haben, in meinen Zähnen hängen. Daher bleibe ich lieber bei der technischen Methode.
      Aber Mokka wird ja ebenfalls so aufgebrüht, der hat schon was … 🙂

      Gruß Sylvi

  6. Nils sagt:

    Ich kenn das Spiel mit der Kaffeemaschine, darum bin ich jetzt auf Tee umgestiegen. Dazu brauche ich nur meinen Wasserkocher und der hat mich noch nie im Stich gelassen.

    • Sylvi sagt:

      Hallo Nils,

      tagsüber im Büro trinke ich auch vorwiegend Tee. Aber für den Start in den Tag oder auch nach dem Essen bevorzuge ich immer noch einen schönen starken Kaffee 🙂

      Gruß Sylvi

  7. Max sagt:

    Hallo, Sylvi.
    Da mir nahezu dasselbe passiert ist habe ich das eben auch mal verbloggt. Was für ein Osterfest. 🙂
    Wie ich dir ja schon bei Facebook geschrieben habe stehen hier jetzt dutzende Plastikkaffeepötte. 🙂
    Ich hoffe das das Mahlwerk bei deiner jetzt entdeckten Kaffeemaschine noch funktioniert?
    Gruß,
    Max

    • Sylvi sagt:

      Hej Max,

      ich wünsche Dir trotzdem noch tolle Ostertage. Da kommt die gelbe Tonne ja mal richtig zum Einsatz bei Dir.
      Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber meine bessere Hälfte meinte, dass es wohl das Zeitliche gesegnet hat.
      Echt ärgerlich, dass Deine Nachbarin Dich nicht gebeten hat, ihre Blumen zu gießen. 😉

      Lieben Gruß
      Sylvi

  8. Max sagt:

    @Sylvi: Das stimmt. Das nächste Mal meld ich mich halt einfach freiwillig. 🙂
    Euch auch noch schöne Ostertage.
    Gruß, Max