Mein Leben mit Meerschweinchen: Ende gut, alles gut? – Teil 5

>>Fortsetzung>>

Und zu guter Letzt

Nun komme ich auch zu den Gründen, warum ich einen solchen Narren an Meerschweinchen gefressen habe:

 

• Sie sind unbedarft, neugierig und allein schon deren Anblick lässt mich ständig schmunzeln. Komme ich von der Arbeit nach Hause, werde ich bereits lautstark begrüßt. Okay, ich weiß, dass das die reine Gier nach Futter ist, aber sie sind derart genügsam, dass sie sich bereits ein Bein abfreuen, wenn ich mit einer Fuhre Heu ankomme und die Raufe befülle. Dann herrscht immer ein aufgeregtes Hin- und Hergerenne mit lustiger Geräuschkulisse.

• Meerschweinchen sprechen. Einerseits miteinander, (ich hatte noch nie so gesprächige Meerschweinchen wie diese beiden) andererseits auch mit mir, die Tonlage ist dann allerdings eine andere.

Hier mal ein kleiner akustischer Auszug, wenn Püppi unbedingt ein Leckerlie haben möchte, ihn aber nicht bekommt 😉 :

 

• Weswegen sie als „Haustiere für Kinder“ gelten, liegt auch an ihrer Beißhemmung. Meerschweinchen beißen nicht. Einzige Ausnahme war einmal Lilly, die meinen Finger mit einer Möhre verwechselte, aber das war einfach meine eigene Dummheit. Wenn Meerschweinchen etwas nicht wollen – z. B. sie möchten wieder vom Arm runter – dann werden sie unruhig und winden sich. Püppi z. B. knabbert dann an meinen Fingern und dann sollte man ihr auch wieder die Freiheit gönnen.

• Hinzu kommt, dass Meerschweinchen sehr verspielt sind. Ich versuche hin und wieder den Käfig umzugestalten und es ist jedes Mal interessant zu beobachten, wenn sie alles bis ins Detail neu untersuchen.

• Meerschweinchen sind lernfähig. Dazu gibt es Studien. Sie können auch Farben unterscheiden. Sobald z. B. Püppi die Trockenfutterdose hört, rennt sie sofort zu einem ganz besonderen Futternapf. Im Käfig stehen zwei, aber in den Topf, zu dem sie vorher schon hinrennt, fülle ich immer zuerst das Futter. Sie steht dann bereits erwartungsfroh dort und kann es kaum erwarten, bis ich ihn befülle.

• Meerschweinchen sind spannender als Fernsehen, besonders dann, wenn sie ihre übermütigen Bocksprünge durch den Käfig vorführen oder mit lustigem Gequieke wie verrückt durch den Käfig pesen. Obwohl ich diese „Anfälle“ fast täglich erlebe, ich kann mich immer wieder darüber schlapplachen. Da wird die andere vor lauter Übermut schon mal über den Haufen gerannt. Paula ist z. B. eine „Dach-Springerin“. Ich hatte noch nie ein Meerschweinchen, das so gerne auf den Dächern der Häuser herumsprang wie sie. In Erwartung eines Leckerlies thront sie dann jedes Mal auf ihrem Baumstamm. Schon allein dieser Anblick bringt mich immer wieder zum Lachen.

• Auch ihre sehr variable Sprache finde ich bemerkenswert. Das reicht von leisem Quieken – mal vehement, wenn Futter eingefordert wird, mal leise brabbelnd, über knurren, mit den Zähnen scharren bis hin zum wohligen Glucksen.

 

Wenn Mediziner sagen: Tiere fördern die Gesundheit, dann kann ich das nur unterstreichen. Meerschweinchen bringen mich ständig zum Lachen und Lachen ist gesund.

Ich kann noch so schlecht drauf sein oder gestresst von der Arbeit kommen – sehe und höre ich die beiden, fällt innerhalb kürzester Zeit jeglicher Ballast von mir ab.

Und trotz des vielen Pechs, das ich in den letzten Jahren immer mal wieder hatte, da einige Meerlies nicht alt geworden sind – deren liebenswerte, sehr unterschiedlichen Charaktere und ihr possierliches Aussehen hat mich dazu veranlasst, es immer wieder aufs Neue zu versuchen.