Ein Nachruf – oder weil ich Dich einfach nur vermisse

Julia auf Lieblingsplatz rechts neben mirHeute bist Du auf den Tag genau 3 Monate tot. Ich ertappe mich immer noch dabei, dass ich in Richtung Heizung schaue, wo damals Dein Kissen lag. Nun hält dort die Katzen-Steinstatue die Stellung.
Mir fehlen die Futter- und Wasserschüsseln und das Gästeklo sieht so leer aus ohne Dein Klöchen. Mir fehlt das Über-mich-hinweg-Stiefeln von Dir, wenn ich am Wohnzimmertisch meine Rebusse bastel oder Blogbeiträge schreibe, auch wenn die ca. 20-30 x am Tag zum Schluss schon etwas nervig waren.

Liebenswerte Eigenschaften

Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, dass Du nicht mehr nach meinem Feierabend die Treppe hinunterhoppelst, um mich zu begrüßen – noch ganz warm von dem Schlummerstunden in meinem Bett. Aber ich habe es noch genau vor Augen. Richtig miaut hast Du ja eigentlich nicht. Wenn Du mich begrüßt hattest, klang es eher so wie „mäck mäck“ 😉 Aber es war immer toll zu wissen, da freut sich jemand tierisch, wenn man nach Hause kommt.

Anfangs mussten wir uns zusammenraufen

Anfangs musste ich mich sehr daran gewöhnen, dass Du frühmorgens gleich rumgekräht hast, um mir einen guten Morgen zu wünschen, sobald Du nur ein Lebenszeichen wahrgenommen hattest. Nach einiger Zeit hast Du wohl gemerkt, dass ich morgens meine Anlaufzeit brauche (landläufig nennt man das wohl Morgenmuffel, aber muffelig bin ich eigentlich gar nicht. Ich möchte nur morgens nicht vollgequatscht werden.) und Du hast ein Weilchen gewartet, bis ich halbwegs wach war.

Wenn ich – gerade am Wochenende – noch so gar keine Lust hatte aufzustehen, hast Du Dich einfach noch einmal zu mir gelegt. Du warst eben ein Schatz.

Supergut erzogen

Du hast nie an irgendwelchen Möbelstücken gekratzt und so kann ich jetzt noch darüber hinwegsehen, dass diverse Krallenspuren auf der Couch davon zeugen, dass Du Dich bei dem Sprung darauf einfach nur festgehalten hast.

Julia auf ihrem 2. Lieblingsplatz auf ihrem Kissen an der Heizung

 

Dein Lieblingsplatz – neben dem auf dem Kissen an der Heizung im Winter – war immer rechts neben mir, wo auch eine kuschelige Decke für Dich lag. Ich spüre auch heute noch Deine rauhe Zunge, wenn Du wieder mit Hingabe meine Hand bearbeitet hast, mit der ich versuchte meine Maus zu bewegen. Okay, Du wolltest kuscheln – dann wurde gekuschelt.

 

 

Gemeinsame Glücksmomente

Wenn es der Freitagnachmittag mal ermöglichte, dann war unsere Schlummerkuschelschmusestunde auf der Couch angesagt. Kam ich mal nicht oder nicht sofort dazu, dann hast Du ca. so um 14.30 Uhr angefangen zu quengeln. Das war immer ein sehr guter Grund nicht auf diese gemeinsame Schlummerkuschelschmusestunde zu verzichten. Schließlich brauchen alte Katzenmädchen ja ganz viel Körperwärme.

Julia, ich vermisse Dich!

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4 Antworten

  1. Pauli sagt:

    Hach Sylvi… ich kann das gut nachvollziehen.
    Schön geschrieben und die Gefühle für jeden Katzenliebhaber nur allzu verständlich!
    Ich vermute aber, dass Püppi und Paula ihr bestes geben, um Dich aufzumuntern…
    Liebe Ostergrüße aus Bayern,
    Pauli

    • Sylvi sagt:

      Danke für Deinen lieben Kommentar, Pauli. Du hast recht, die beiden Schweinchen haben mir durch ihre drollige Art die Zeit danach sehr erleichtert.
      Ganz liebe Grüße und Frohe Ostern aus dem Sauerland,

      Sylvi

  2. Blücher sagt:

    Hi Sylvi,
    jetzt sitze ich hier vor meinem PC, und es kullern mir doch tatsächlich ein paar Tränchen über die Wange… sooo schön gefühlvoll hast du diesen Artikel geschrieben. Ich kann das Ganze sehr gut nachvollziehen.
    Viele liebe Grüße

    Blücher

  3. Sylvi sagt:

    Hallo Blücher,

    das tut mir jetzt wirklich leid. Aber Du siehst ja, es nimmt einfach kein Ende…

    Ganz lieben Gruß
    Sylvi