Der verlängerte Kurzbesuch

Winnie mit seinen beiden WeibernWinnie und Paula haben mal wieder Besuch. Eigentlich sollte Brownie nur ein paar Tage wegen eines Kurztrips der Besitzerin bei uns verbringen. Ein trauriger Anlass ist Grund dafür, dass sie den Beiden nun schon die vierte Woche Gesellschaft leisten muss.

Wer mich von Facebook kennt, weiß dass Brownie mit ihrer Freundin Krümmel schon einmal im Sommer für drei Wochen unseren Meerlies Gesellschaft leisteten. Nun ist kürzlich Krümmel im gesegneten Alter von über acht Jahren ganz plötzlich gestorben.

Frauchen hatte Sorge, dass das gleiche Schicksal Brownie (die allerdings erst zwei Jahre alt ist) ereilen könnte, wenn Omma sie über die vier Tage nur einmal am Tag füttert. Als Krümmel starb, war niemand anwesend und sie ist am Boden zerstört, weil sie ihr in diesem Moment nicht helfen konnte.


Püppi

 

 

Wir Menschen haben eben oftmals keinen Einfluss darauf. Meine Püppi starb damals noch in meinem Schoß auf der Fahrt zum Tierarzt. Aber ich konnte ihre Angst durchaus nachvollziehen.

Also kam Brownie zu uns.

 

 

Der Einzug

Wir setzten sie erst einmal in einen zusätzlich aufgestellten Käfig. Die kleine Maus lag darin aber so traurig und antriebslos in der Ecke, dass ich mir das nicht lange anschauen konnte und sie nach ca. einer halben Stunde einfach zu den anderen Beiden setzte.

Winnie und Paula mal einträchtigEs dauerte auch gar nicht lange und schon lief sie brabbelnd durch den Käfig, untersuchte erst einmal jeden Winkel und vor allem – sie fraß. Winnie war total begeistert, Paula eher weniger … so wie ich es mir schon fast gedacht habe. Paula ist eine kleine Zicke. Selbst wenn Winnie sich manchmal in einem Abstand von 20 Zentimenter von ihr aufhält, fängt sie an herumzuquietschen und läuft vor ihm weg.

An anderen Tagen wiederum liegen die beiden einträchtig nebeneinander auf dem Hausdach und erwecken den Eindruck, sie seien ein Herz und eine Seele.

Zickenalarm

MeerschweinchengewuselOkay, also musste ich irgendeinen Kompromiss finden. Einerseits sollte Brownie nicht vereinsamen, andererseits Paula nicht gestresst werden. Ihren Stress drückte sie auch sofort mit eindrucksvollen Zwitschergeräuschen aus, was wohl daran liegt, dass der Käfig der Beiden für drei Meerlies viel zu klein ist.

Also entschied ich mich, den Urlaubsgast spätabends in den Einzelkäfig zu setzen. Sie ist äußerst pflegeleicht und anders als bei meinen beiden, artet das Einsammeln von Brownie nicht in eine Treibjagd aus.

 

 

Das tolle Herbstwetter machte vieles einfacher

Kuscheln zu Dritt

 

 

Glücklicherweise war vor zwei Wochen am Wochenende ein Traumwetter und ich konnte die Drei den ganzen Tag in der Sonne grasen lassen. Im Freigehege war überhaupt nichts von Stress anzumerken und die Bande kuschelte sogar gemeinsam im Häuschen.

 

 

 

Video über den letzten Auslauf bei Sonnenschein

Abends waren sie von der Frischluft und dem Herumgerenne so kaputt, dass sie fast keinen Mucks mehr von sich gaben. Von Stress war dann selbst im Käfig trotz der Enge nichts anzumerken.


Der Abschied vom Urlaubsgast nahte … oder doch nicht?

Blick in die Zukunft?Der Tag näherte sich, an dem der kurze Familientrip der Besitzerin endete. Und ich sprach mit ihrem Papa darüber, wie elendig Brownie am ersten Tag ihrer Ankunft bei uns wirkte.

Okay, es kann natürlich sein, dass der Tod von Krümmel und zusätzlich noch die fremde Umgebung ein Trauma bei ihr auslöste. Man steckt ja nicht immer drin. Und so bot ich an, sie noch so lange zu behalten, bis ein neuer Kumpel gefunden ist.

Damit war dann auch die Besitzerin einverstanden und ich behielt es bei, Brownie stundenweise in den Einzelkäfig aber ganz in der Nähe der Beiden zu setzen. Erbaut ist sie augenscheinlich nicht darüber, aber ein bisschen muss ich ja auch an meine Paula denken.

Zwischenschweinische Beziehungen

Heuraufe: Fress- und SchlafplatzDiese hält sich nämlich vorzugsweise und in letzter Zeit verstärkt auf dem Dach des Hauses oder in der Heuraufe auf – ich vermute, um nicht ständig Brownie zu begegnen. Wenn diese ihr zu nahe kommt, läuft sie quietschend davon.

 

Und wehe Brownie schaut nur in das Häuschen, in dem sich Paula gerade aufhält, dann wird gleich rumgezickt. Dabei muss diese gar nichts machen, schon der Anblick scheint der Ziege zu reichen. 😉

 

 

Cooler Typ: WinnieWinnie ist echt toll! Der wuselt mal mit der einen, mal mit der anderen durch den Käfig. Während die beiden Mädels (eigentlich mehr Paula) den Besitzanspruch ihrer Aufenthaltsorte lautstark verteidigen, sitzt er gelassen auf seinem Baumstamm und schaut anschließend bei seiner Paula nach, ob alles in Ordnung ist.

Beim Fressen gibt es erstaunlicherweise keine Probleme. Der Eine hängt über den einen Futternapf, die Andere über dem anderen, die Nächste an der Heuraufe.

 

 

Eroberung der letzten Freiräume

Brownie ist ein sehr lern- und anpassungsfähiges Meerschweinchen. Dazu auch noch unheimlich lieb und sehr zurückhaltend – was Paula natürlich nicht so sieht.

Während der letzten Käfigreinigung mit Außenauslauf durch das fast komplette Wohnzimmer lernte sie zum Beispiel sehr schnell von Winnie, dass in einer Ecke eine Durchlauf-Baströhre gefüllt mit Heu lagerte. Das schmeckte dazu auch noch wunderbar und so sah die Ecke bald aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.

Macht nix. Hauptsache die Drollinge können herumtoben und haben Spaß. Dieser Abend endete dann wieder äußerst stressfrei.

Video über den Auslauf während der Käfigreinigung


Tage später … was ist das? Ich schaue mich um, weil ich Paulas leises, etwas panische Gequietsche wahrnahm. Jo, nun hat Brownie ebenfalls den Weg auf das Dach gefunden. Ich war echt baff, dass Paula (noch) dort sitzen blieb, hatte aber schon ein wenig den Eindruck, sie schmollte.

Dacheroberung durch BrownieDann sah ich Paulas Blick nach dem Motto „Geht ja gar nicht! Das ist MEIN Platz!“ Süß war wirklich, wie Brownie zaghaft an Paulas Nase knabberte. Und was macht Paula? Die geht zentimeterweise rückwärts, um letztendlich vom Hausdach zu plumpsen.

Das heißt, sie hing irgendwie auf halb acht zwischen Heuraufe und Haus, mit den Vorderfüßchen noch auf dem Dach. Ich schob sie vorsichtig wieder mit einer Hand unter dem Popo hoch und sie nahm letztendlich Brownies Anwesenheit hin.

 

 

Der eine so, der andere so

Auch so ein Unterschied:

Winnie und seine MädelsWinnie liebt es, wenn man ihm minutenlang mit dem Finger über die Nase und das Köpfchen streicht, dabei schließt er sogar die Augen. Auch Fellkraulen mag er hin und wieder. Manchmal habe ich den Eindruck, als komme er extra dafür an den Käfigrand oder sitze abwartend auf seinem Baumstamm. Brownie lässt sich auch hin und wieder – wenn auch nur mit ausgestrecktem Arm – streicheln.

Paula setzt oft den „Fass-mich-nicht-an-Blick!“ auf und wehe meine Hand nähert sich ihr ohne ein Leckerlie, dann bricht sie schon fast in Panik aus. Nur wenn es Gurke oder diverse Knabbersachen gibt, lässt sie sich dazu herab, mir diese möglichst schnell aus der Hand zu reißen.

Und trotzdem habe ich sie beide gleich lieb. Sie kann ja nix dazu. :mrgreen:

Zweisamkeit ist wieder in Sicht

Nun ist auch endlich eine Partnerin für Brownie gefunden. Diese befand sich noch mit Meerschweinchen-Schnupfen beim Tierarzt in Quarantäne und wurde auskuriert.

Brownie ist ein supersüßes Meerlie und ich finde, sie sieht aus wie ein Teddy. Stünde mehr Platz zur Verfügung, hätte ich unter Garantie versucht, ihre Besitzerin zu überreden, dass sie bei uns bleiben darf. 😉

Aber nun bin ich doch froh, dass für sie eine neue Kumpeline gefunden wurde und bei uns bald wieder „normale“  Zustände einkehren.


Eintracht unter den Mädels

 

P.S.:  Ich dachte ich sehe heute nicht richtig, als ich von der Arbeit komme. Beide Mädels sitzen einträchtig auf dem Dach und schauen mir entgegen. Sie wirken schon fast schwesterlich, kein Gezicke und Gerangel. Schade, morgen wird Brownie abgeholt.

 

 

 

 

 

Das könnte dich auch interessieren …