Manchmal kann ich echt ne Zecke sein

einkaufenFreitags, Wochenendeinkauf ist angesagt. Und fast jedes Mal gibt es etwas, worüber ich mich aufregen könnte. Meist sind es ignorante Mitmenschen, die einen Einkauf mit einem Spaziergang verwechseln. Oder die ihren Wagen quer im Gang stehen lassen, so dass man sie meterweit wegkicken muss. Dann gibt es diejenige, die sich stundenlang genau vor der Produktpalette platzieren, aus der man sich in Sekundenbruchteilen einen Artikel herausnehmen könnte, wenn man denn da herankäme.

Einkaufswagen sind magnetisiert

Nun auch dieses Mal. Da gibt es ja diese Leute, die förmlich an ihrem Einkaufswagen kleben. Überall wo sie sich aufhalten, steht fast körpernah ihr Karren. Millimeter für Millimeter bewegen sie sich an den Warenauslagen entlang, immer mit dem Wagen am Mann. Egal ob dort gerade ein Engpass besteht, oder mehrere Leute daran vorbeiwollen … wir klammern uns regelrecht daran fest. Schließlich könnte er ja entführt werden!

Nur mal so als Beispiel wie man es ja vielleicht machen könnte: Ich stelle den Wagen an einen Platz, der nicht gerade stark frequentiert ist, suche nach und nach meine Klamotten zusammen, werfe sie dort hinein, schiebe ihn weiter, stelle ihn wieder irgendwo hin, wo sich gerade keiner aufhält und begebe mich wieder auf die Suche.

Denkweise „Ich bin ganz allein im Laden“

Aber nicht der ältere Herr – schätzungsweise jenseits der 80 – der an dem Wurst- und Käseregal ganz dicht in einem „Höllentempo“ daran vorbeischlich. Natürlich immer mit dem Wagen quer davor, so dass es über eine Breite von ca. 2 m nicht möglich war, nur annähernd ein Produkt zu ergattern. Okay, er will es nicht anders. Und so ergab es sich, dass er irgendwann stehen bleiben musste, weil ich mich ca. 10 cm vor seinem Wagen bei den Mini-Babybels so überhaupt nicht entscheiden konnte, ob ich lieber das hintere oder das vordere Päckchen nehmen sollte.

Nicht zu fassen, aber er blieb stehen und wartete … und wartete … jo, aber ich konnte mich so gaaar nicht entscheiden. „Hach, was nehme ich nur?“ „Schahaaatz … haben wir noch genügend Käääseee?“ während der Wühlerei noch durch den Laden gebrüllt. Ich hätte mich fast totgelacht, aber der harrte wirklich eine ganze Weile aus, um dann irgendwann verärgert und laut brummelnd einen riesigen Bogen um mich zu schlagen. *Strike!* – ha, mit den eigenen Waffen zurückgeschlagen!

Und so habe ich mir in kurzer Zeit und mit wenig Aufwand richtig gute Laune verschafft und konnte mit einem Dauergrinsen weiter einkaufen 😀

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6 Antworten

  1. Rivoid sagt:

    Mich ärgern auch immer die Leute, die mit ihren Einkaufswagen den ganzen Gang blockieren. Meistens hilft es aber, wenn man sie höflich aber deutlich anspricht.

    • Sylvi sagt:

      Hallo Rivoid,

      es ist wirklich oft nur Gedankenlosigkeit und sie denken sich nichts Böses dabei. Ich bin ja auch hin und wieder mit den Gedanken ganz woanders. Vielleicht erwarte ich manchmal einfach zu viel … 😉

      Gruß Sylvi

  2. Conny sagt:

    Also ich klebe auch an meinem Einkaufswagen, liegt aber daran dass ich mein Handtasche im Einkaufswagen habe. ^^

    • Sylvi sagt:

      Huhu Conny

      auweia, gut dass wir nicht im selben Laden einkaufen 😀 . Ich habe einen Handtaschen-Rucksack, DER klebt an mir 😉

      Lieben Gruß
      Sylvi

  3. Altersheim Blüchersruh sagt:

    Sehr geehrte Frau Sylvi,

    im Namen aller Senioren lege ich gegen Ihren Blogbeitrag Veto ein. Der alte Mann ist vermutlich ein Sozialfall, und kann sich von seiner kargen Rente kein „Gehfrei“ leisten. In seiner Not griff er vor dem Supermarkt in seine Tasche, fand noch einen Euro, schnappte sich als Ersatz einen Einkaufswagen und irrt seitdem vermutlich orientierungslos durch den selbigen. Und außerdem… alte Leute wegkicken ist ebenso unfein wie das alt hergebrachte „Zwergenwerfen“. Oder wie bei den „Dinos“, als Earl Sinclair,von Beruf Baumschupser, seine Schwiegermutter Estel aus Traditionsgründen im Moor versenken wollte ! Die Bürgerrechtspartei „Los Gerontos“ hat auch vor kurzem eine Petition im Bundestag eingereicht. Damit soll erwirkt werden, dass solche wertvollen Mitglieder unserer Gesellschaft wie in Ihrem Bericht beschrieben, nur noch mit ausgestrecktem Arm die Straßen unseres Landes überqueren dürfen. Dieses hat zwei wesentliche Vorteile:
    1. Man kann die Senioren besser unter den Autos wegziehen.
    2. Die Renten sind wieder sicher !

    Mit freundlichen Grüßen

    R. Ente
    1. Vorsitzender „Los Geronos“

    • Sylvi sagt:

      Sehr geehrter Herr Ente,

      das hatte ich nicht bedacht, aber ist wirklich eine schlüssige Erklärung, warum der arme Mann sich an dem Einkaufswagen festgeklammert hat. Ich muss mich da wohl für meine Begriffsstutzigkeit entschuldigen 😳

      Mit freundlichem Gruß
      Frau Sylvi