Umbruch oder wer weiß, wofür es gut ist

SchachspielMittlerweile habe ich einige Jährchen des Arbeitslebens auf meinem Buckel – ein 25jähriges Dienstjubiläum gab es vor Kurzem auch bereits – und nun kam der große Umbruch für mich: ich musste die Abteilung wechseln. Mein Aufgabengebiet ist zwar (noch) genauso geblieben wie bisher, aber Umstrukturierungen machten einen Wechsel – nicht unbedingt in meinem Sinne – nötig.

Bis zu dieser endgültigen Entscheidung lief nicht alles so, wie es sollte. Mangelnder Informationsfluss und fehlende Kommunikation führten letztendlich dazu, dass ich ungewollt meinen Arbeitsplatz wechseln muss.

Es ist noch nicht mal so, dass es mir vor meinem neuen Umfeld gegraut hat, denn nicht nur, dass ich viele Kollegen einschließlich Chef gut kenne. Nein, ich komme auch wunderbar mit ihnen klar,  da wir immer wieder arbeitstechnische Berührungspunkte hatten. Aber vielleicht könnt ihr es ein wenig nachvollziehen, dass es schon ziemlich schwerfällt, wenn man fast siebzehn Jahre in ein und der selben Abteilung gearbeitet hat.

Gefühlsschwankungen

Man hat Kollegen kommen und gehen sehen, mit ihnen gute, schlechte und lustige Phasen durchlebt und letztendlich verbringt man ja im Büro mehr Zeit als zu Hause (Schlafzeiten mal nicht mitgerechnet).  😉

Dann kam noch das Gefühl hinzu, wie eine Schachfigur hin- und hergeschoben zu werden. Da nützten auch keine aufmunternden Worte der Kollegen. Einer wollte sich sogar vor meine Bürotür legen, wenn die Möbel geholt werden. Leider hat er aber gestern den Beginn des Umzuges dann doch verpasst. :mrgreen:

Und auch die zwischendurch angebrachte Äußerung meiner Vorgesetzten, dass man die Qualität meiner Arbeit sehr schätze … ein bitterer Beigeschmack ist immer noch geblieben.

Nun ist es (endlich) soweit

So, nun habe ich zwei Tage bereits stockwerkübergreifend in meinem alten und neuen Büro herumgerödelt. Step-Aerobic vom Feinsten betrieben: Akten nehmen, Leiter hoch, Akten einhängen, Leiter runte. Akten nehmen, wieder die Leiter hoch … zig Mal oder auch Kniebeugen, um die Akten in den unteren Reihen des Schrankes zu verstauen. Auf jeden Fall ungewohnte Dauerbewegungen für einen eingefleischten Sesselpupser und ich weiß gestern und heute Abend, was ich getan habe ;-).

Ich habe ein Lebensmotto in Situationen, die mich anfangs immer etwas demoralisieren:

Wer weiß, wofür es gut ist.

Auf jeden Fall hatte ich schon einmal das Gefühl, dass meine neuen Kollegen mir wohlgesonnen sind. Glücklicherweise kennen mich viele und meine vorlaute direkte Art ja bereits ein wenig.

Schon an den zwei Tagen meines Umzuges hatte ich plötzlich das Gefühl, dass es vielleicht doch nicht ganz verkehrt war, mein Arbeitsumfeld zu wechseln und vor allem meinem Mini-Südbüro zu entfliehen. Mein Neues liegt nun glücklicherweise auf der Ostseite.

Also … auf zu neuen Ufern! 🙂

Das könnte dich auch interessieren …

3 Antworten

  1. Pauli sagt:

    Hey Sylvi,

    kann ich nachvollziehen, dass das nicht ganz einfach ist.
    Ich habe mal nach 13 Jahren meine Firma verlassen und auch das war schon recht heftig.
    Ich wünsche Dir auf alle Fälle alles Gute in Deinem neuen Umfeld und ich bin mir sicher, dass Du getreu Deinem Motto, das Beste draus machen wirst!

    Liebe Grüße,
    Pauli

    • Sylvi sagt:

      Hallo Pauli,

      danke für Deinen netten Zuspruch. Bisher sieht mein Büro zwar noch aus wie eine Rumpelkammer, weil dort immer noch die Brocken der anderen Kollegen herumliegen. Aber da ich so supernett aufgenommen wurde, versuche ich noch darüber hinweg zu sehen. 🙂
      Mal schauen, wie sich alles entwickelt.

      Lieben Gruß
      Sylvi