Bilder sagen mehr als 1.000 Worte

Provinzialbehörde in MaastrichtMarc hat zum aktuellen Thema Panoramafreiheit eine Blogparade gestartet. Ich bin seinem Aufruf gefolgt und frage mich nun, wie soll ich meine Eindrücke von den nachfolgenden Bildern in Worten ausdrücken? Fazit: Das funktioniert einfach nicht ohne Fotos, basta!
Nun bin ich nicht so die “Gebäude-Fotografin”, aber hin und wieder halte ich eben doch das eine oder andere interessante Konstrukt – und nicht nur historische – digitaltechnisch fest.

Just heute – nach Verfassen dieses Beitrages – hat sich das Europaparlament für eine nationale Panoramafreiheit ausgesprochen. Der Beitrag zu dem Thema war geschrieben und daher möchte ich meine Gedanken zu dieser Thematik auch nicht unter den Tisch fallen lassen.

Was juckt’s mich?

Ich könnte mich fragen, in wieweit tangiert mich das Thema “Panoramafreiheit”? Meine Blogs sind nicht kommerziell, noch nicht einmal Werbung ist darin enthalten.

Facebook? Im Privataccount teile ich keine Beiträge öffentlich und mein Freundeskreis ist sehr begrenzt. Ich glaube nicht, dass mich jemand von ihnen verpetzen würde. Bei der Facebookseite meines zweiten Blogs müsste ich dann eben aufpassen, welches Bild aus dem Beitrag dort gepostet wird.

Ha! Aber ich besitze einen Account bei flickr und müsste die 3-4 Bilder dann wohl eliminieren. Das hätte ich verkraften können.

Blick über den Tellerrand

Für mich geht es dabei auch gar nicht um meine Fotos. Die paar, die ich veröffentliche, werden nicht den Niedergang des bebilderten Internets ausmachen. Aber welche tollen Aufnahmen würden mir vorenthalten!

Ich denke da nur an die Reise- und Erlebnisberichte von Thomas. Und auch wenn ich noch nicht so den Weg zur Architekturfotografie gefunden habe. Ich schaue mir schon gerne solche Fotos – sowohl auf Webseiten als auch bei flickr und Facebook – an, ganz einfach weil es mich interessiert und oft hinterfrage, aus welchem Blickwinkel und mit welchem Equipment sie entstanden sind.

Die Story hinter jedem Bild

Bonnefantenmuseum in MaastrichtLetztendlich erzählt jedes Bild eine ganz eigene Geschichte. Die visuelle Wahrnehmung jedes einzelnen Betrachters ist eine andere und für mich wäre die Einschränkung der Panoramafreiheit zusätzlich eine Kastration der Fantasie.

Schließlich besitzt man nicht ständig die Gelegenheit, eine Fotoausstellung zu besuchen. Zum Bilderbetrachten und für den Austausch untereinander über deren Entstehung empfinde ich das Internet als ein wunderbares Medium.

Informationsentzug

Städtetour-Berichte auf werbefinanzierten Seiten würde es womöglich nicht mehr geben. Schließlich werden nur manche – wenn nicht sogar wenige Webseiten wie beispielsweise meine Blogs – lediglich aus idealistischen Gründen und als Hobby betrieben.

So, jetzt muss ich mir glücklicherweise ja nicht mehr vorstellen, wie fad unser Internet sein würde, wenn es nur noch rudimentär bebildert wäre. 🙂

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5 Antworten

  1. Pauli sagt:

    Hallo Sylvi,

    das war ja echt ein heikles Thema und wer weiß, ob es wirklich ausgestanden ist. Auf alle Fälle hast einen, für meine Begriffe, sensationell tollen Beitrag darüber verfasst – gratuliere!
    Ich hätte es nicht besser schreiben können 😉 … nein, Spaß beiseite, ich hätte es nicht annähernd halb so gut schreiben können!
    Danke für Deine Gedanken zur Panoramafreiheit und für die tollen Fotos!

    Liebe Grüße,

    Pauli

    • Sylvi sagt:

      Hej Pauli,

      stimmt, da hat die Piratenpartei-Abgeordnete einen dicken Stein ins Rollen gebracht, was letztendlich ganz schön die Gemüter erhitzt hat.
      Die haben sich jetzt hoffentlich vorerst – und nicht nur wegen des heutigen Wetters 😉 – etwas abgekühlt. Im Herbst wird dann noch einmal über das Urheberrecht verhandelt.

      Ganz lieben Dank für das tolle Kompliment … hach. 🙂

      Lieben Gruß
      Sylvi

  2. Marc sagt:

    Wäre natürlich interessant, was passiert wäre, wenn es diesen riesigen medialen Wirbel nicht gegeben hätte.
    Die Vernunft hat gesiegt, das ist das Wichtigste!
    Danke für deinen Beitrag und Daumen drücken, dass es die Panoramafreiheit irgendwann in ganz Europa geben wird.

    Liebe Grüße,
    Marc

    • Sylvi sagt:

      Hej Marc,

      das stimmt, oftmals werden derart wichtige Beschlüsse ja im stillen Kämmerlein und möglichst während der Fußballweltmeisterschaften gefasst. 😉

      Gern geschehen und ja ich finde, es existieren europaweit gesehen noch viel zu viele rote Flecken.
      Allerdings kann ich mich noch gut daran erinnern, dass es vor 20 Jahren beispielsweise in Tunesien grundsätzlich verboten war, Regierungsgebäude – erkennbar an der Nationalflagge – zu fotografieren. Ich habe es dann heimlich gemacht und bin wohl scharf am Knast vorbeigeschrabbt. 😉

      Lieben Gruß
      Sylvi

  3. ingo sagt:

    Hallo Sylvi,

    manchmal sind die Gesetzgeber halt etwas schneller – und diesmal sogar mit einer positiven Entscheidung. Es scheint: „Die Vernunft hat gesiegt.“ Es bleibt zu hoffen, dass diese Entscheidung endgültig ist.

    Gruß Ingo