Ich habe doch gar keine Nessel gesucht…

PillenEigentlich neige ich nicht dazu, meine Krankheitsgeschichten öffentlich zu machen. Aber im Moment bin ich einfach nur glücklich darüber, dass es mir heute wieder ziemlich gut geht. Am letzten Sonntag kam sie … Knall auf Fall und ohne Vorwarnung: die Nesselsucht.

Im Laufe des Nachmittages bildeten sich erst überall, wo die Kleidung eng anlag, dann aber rasend schnell am ganzen Körper fiese, dicke und widerlich juckende Quaddeln. Ein bisschen kenne ich diese Juckerei noch aus meinen allerbesten Neurodermitis-Zeiten. Diese liegen aber bereits (bis auf kleine Rückschläge zwischendurch) ca. 10 Jahre zurück und bei mir beschränkte sie sich Gott sei Dank nur auf meine Hände.

Ab zum Arzt

Ganz gegen meine Art ging ich gleich am Montagmorgen zu meinem Hausarzt. Der brauchte auch gar nicht lange untersuchen, verschrieb mir ein Antiallergikum und Dragees gegen den Juckreiz. Trotzdem … am Schlimmsten waren die Nächte, wenn ich schon gar nicht mehr wusste, wo ich mich überall kratzen sollte. In diesen Nächten wünschte ich mir zehn Hände. Sowas hatte ich noch nie erlebt – von den Haarspitzen bis zum kleinen Zeh war mein Körper mit diesen roten Quaddeln übersät (ich wollte erst ein Foto einstellen, aber darüber gibt es ja genügend im Internet).

Woher kam sie denn nun?

UrsachenforschungJa und dann begab ich mich auf Ursachenforschung. Sowohl durch den Kontakt mit unverträglichen Materialien, als auch der Verzehr von Lebensmitteln, auf die der Körper überreagiert, kann Nesselsucht auslösen. Aber auch psychische Belastungen, Licht, Druck usw. usf. können die Krankheit verursachen.

War die neue Kaltschaummatratze dafür verantwortlich? Konnte ich mir nicht vorstellen, da ich bereits zwei Nächte darauf geschlafen hatte und diese mit einem Bettlaken abgedeckt ist.

Auch bei den Drogerieartikeln hatte ich nichts Neues ausprobiert. Psychisch? Okay, der Abschied von den beiden Mäusen fiel mir am Sonntag zwar schon schwer, aber nicht in der Weise, dass mich das nun belasten würde.

Das Einzige, was ich ganz neu ausprobiert hatte, war ein Wellness-Getränk aus einem Discounter: Birne-Malve. Kann, muss aber nicht sein. Vorsichtshalber habe ich die Flasche beiseite gestellt – eigentlich schade, ich wollte mir und meinem Körper etwas Gutes tun und nun schlug das ins Gegenteil um.

Arztrundgang – wie ich ihn liebe!

Untersuchung

 

Am Donnerstag war dann wieder ein Besuch bei meinem Hausarzt angesagt. Oh nööööö … er überwies mich dann mit Verdacht auf Neurodermitis zu einer Hautärztin. Wie ich das hasse … diese Ärzte-Odyssee! Mein Glück war, dass ich als Notfall aufgenommen wurde und noch am selben Tag behandelt werden sollte. Trotzdem hieß es erst einmal wieder … warten, warten warten.

Die sehr nette Ärztin diagnostizierte dann doch eine akute Nesselsucht und gab mir Kortison-Tabletten mit genauer Einnahmeanleitung mit. Und das war dann wohl auch der Schlüssel zum Erfolg.

 

Kortison, mein Retter in der Not

Schlagartig merkte ich – vor allem in den Nächten – dass der Juckreiz nachließ. Die Quaddeln bildeten sich innerhalb von zwei Tagen zu roten Pöckchen zurück und mir reichten allmählich wieder meine beiden Hände zum Kratzen aus 😉

Nun schau ich so an mir herunter … alles wieder bestens, die Haut ist fast wie vorher, nur ein klein wenig noch von meinen Kratzattacken gezeichnet. Glück gehabt! 😀


Nun soll ich in ein paar Wochen noch einmal bei der Hautärztin einige Tests über mich ergehen lassen, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass es sich dabei um die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen handelt. Daher möchte ich gerne von Euch wissen, ob ihr auch schon eine Nesselsucht hattet. Konntet ihr den Verursacher dafür finden?

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2 Antworten

  1. Mella sagt:

    Mein Mann hatte mal Nesselsucht. Das war wirklich schlimm. Er wurde sogar als Notfall ins Krankenhaus gesteckt und musste dort nach Diät leben. Ergebniss – keines.
    Verdacht – Lebensmittel. Zu Hause haben wir in einem Buch nachgelesen, dass es auch Langzeit-Allergiker gibt und das war die Lösung. Er hat gestern Milch getrunken und hatte morgen den Ausschlag. Erst als wir dies beachtet haben, konnten wir den Verursacher finden.
    Wir haben dann die Milch weggelassen, sind dann nach und nach auf Sauermilchprodukte umgestiegen – und plötzlich war der Spuk vorbei.

    Im Endeffekt glauben wir an eine psychische Belastung und diese kann auch einfach nur unterbewusst wahrgenommen werden. Mit dem Abstand von etwa einem halben Jahr sind wir auf die Umstellung in seinem Betrieb als Auslöser gestoßen….

    Mella

    • Sylvi sagt:

      Hallo Mella,

      ganz lieben Dank für Deinen Erfahrungsbericht. Die Symptome und auslösenden Ursachen erinnern mich schon sehr stark an die meiner Neurodermitis oder auch einer Schuppenflechte. Ich denke, dass oftmals vieles bereits (oft in der Psyche) unterschwellig brodelt und ein kleiner Auslöser bringt dann die Allergie zum Ausbruchh.
      Bevor die Nesselsucht bei mir ausbrach, hatte ich bereits wieder eine leichte Neurodermitis an meiner rechten Hand. Nach der Einnahme des Kortisonpräparates ist diese genauso verschwunden wie die Nesselsucht. Ich hoffe natürlich, dass das vorerst auch so bleibt, allerdings befinde ich mich momentan in einer kleinen Umbruchphase. Also könnte es durchaus auch bei mir sein, dass derzeit ein wenig das Unterbewusstein mit hineinspielt. 😉

      Gruß Sylvi