Massenmails und deren Folgen

MassenmailsViele bekommen tagtäglich von Freunden oder Bekannten sogenannte Massenmails meist noch mit Anhang. Dass dieses ein Sicherheitsrisiko sein kann, steht außer Frage. Manche mögen dieses Bombardement mit lustigen Powerpointpräsentationen und Comic-Grafiken. Andere – wie auch mich – nervt das eher.
Einerseits weil jeder eine andere Art von Humor wirklich lustig findet und andererseits so mancher in seiner Freizeit lieber andere Dinge erledigen möchte. Ich persönlich möchte nicht täglich zig E-Mails und deren Anhänge zu durchforsten.

Außerdem stört es so manchen, dass seine E-Mail-Adresse dadurch unkontrolliert an ihm völlig unbekannte Personen weitergegeben wird. Da nützt es auch oft nicht, die betreffenden E-Mail-Versender zu bitten, die eigene E-Mail-Adresse aus dem Verteiler zu nehmen. Ganz Hartnäckige befinden sich mittlerweile im Filter meines E-Mail-Programmes (Thunderbird). Sie bekommen jetzt umgehend eine Rückmail, in der in großen Lettern steht, dass Fun-/Massenmails unerwünscht sind. Gleichzeitig lösche ich diese E-Mails sofort.

Was derartige Massenmails auslösen können, beschreibe ich mal an einem Beispiel. Da bekomme ich eine Mail mit folgendem Text:

Neue Raubmasche – Kein Scherz

Bitte weiterleiten an alle, die Sie kennen. An einer Tankstelle tankte eine Frau ihr Auto, da wurde sie von einem Mann, als Maler bekleidet, angesprochen, ob er ihr helfen könne. Sie verneinte…Er bot ihr seine Visitenkarte an, falls sie mal einen Maler bräuchte. Nach einem hin und her, ….um ihn loszuwerden, nahm sie die Visitenkarte an und der dubiose Herr stieg in einem Auto ein, das von einem zweiten Mann gelenkt wurde, und sie fuhren davon. Nachdem sie losfuhr, fühlte sie sich immer berauschter und hatte Mühe zu atmen. Sie öffnete das Fenster und bemerkte gleichzeitig, dass dieser komische Geruch von ihrer Hand stammt, mit der sie die Visitenkarte entgegen nahm!! Die 2 Männer verfolgten sie. Da es ihr sichtlich immer schlechter ging, fuhr sie auf den nächsten Parkplatz, stoppte, begann wie wild zu hupen und schrie um Hilfe. Die 2 Verfolger flüchteten, ihr ging es aber immer schlechter. DIE VISITENKARTE WURDE IN EINE FLÜSSIGE DROGE GETRÄNKT, die BURUNDANGA HEISST, sie wird von Kriminellen verwendet, um Leute zu berauben oder zu vergewaltigen!!! Diese Droge kann über die verschiedensten Arten an jeden übertragen werden und somit diese Person außer Gefecht setzen. Diese Substanz ist viel schädlicher und wirksamer als jegliche ursprüngliche Drogen oder Schlafmittel. Also, nehmen Sie keine Visitenkarten oder ähnliches von Wildfremden an !!!! Ähnliche Maschen:- Sie werfen eine Visitenkarte in den Briefkasten und warten im Auto bis jemand rein tappt und dann schlagen sie zu!!! – Andere Möglichkeit sind die Typen, die einem angeblich das Auto abkaufen wollen und einem die VK an der Scheibe der Fahrerseite befestigen!!! SEID VORSICHTIG und warnt so viel Leute wie möglich.

Unterstrichen wird dieser Text noch mit dem Absender einer Polizeidienststelle. Allerdings so unprofessionell, dass bereits die ersten Zweifel aufkommen sollten, ob der Absender überhaupt korrekt ist.

Kettenbriefe en masse

Diese Mail erinnert mich ein wenig an den Film „Die Welle“. Ein kleiner Auslöser mit großer Wirkung, denn sie kursiert in zig Ländern und viele glaubten dieser Nachricht. Ich gebe zu, auch im 1. Moment gestutzt zu haben. Eine kurze Recherche brachte dann doch die Wahrheit ans Licht, dass es sich nämlich um ein reines Märchen handelt. Allein die Eingabe bei Google der beiden Wörter „Visitenkarte Droge“ bringt etliche Einträge zutage. Einerseits welche, wo die Meldung sofort auf Webseiten ohne zu hinterfragen direkt veröffentlicht wurde, aber auch Gott sei Dank welche, die für Klarheit sorgten.

Mich macht es allerdings ein wenig nachdenklich, wie schnell es möglich ist, eine Meldung zu verbreiten und man jederzeit Gefahr läuft, darauf herein zu fallen. Ich hoffe daher für mich selber, dass ich auch künftig kritisch genug sein werde, um ähnliche Meldungen erst einmal zu hinterfragen. Im Zeitalter von Twitter braucht es auch keine E-Mails mehr, um Falschmeldungen schnell und wirkungsvoll zu verbreiten.

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5 Antworten

  1. Pauli sagt:

    Hallo Sylvi,
    ich finde den Beitrag super! Aufhalten oder bremsen wird er die Massenmails nicht aber hoffentlich nachdenklich stimmen, nicht alles zu glauben, was man vorgesetzt – sprich zugeschickt bekommt. Ich gehöre auch zu denjenigen, die zunächst mal recherchieren und überprüfen, ob eine Story wie die, die Du beschrieben hast, auch stimmt. Grundsätzlich reagiere ich nicht auf Aufforderungen, Nachrichten sofort an möglichst viele weiterzusenden. ….mein Beitrag, die Email-Flut einzudämmen 😉
    LG Pauli

    • Sylvi sagt:

      Danke Pauli, ich denke, dass durch den Beitrag auch klar geworden ist, dass ich nicht Mails von einzelnen Personen mit ausgesuchten oder informativen Anhängen meine. Über Mails von Freunden, die mich und meinen Humor kennen, freue ich mich natürlich weiterhin 🙂

  2. Ragnar sagt:

    Hi Sylvi,
    tja… was soll ich sagen… ich bin auch auf diese Mail herein gefallen. Obwohl… so abwegig war das Ganze ja nicht, oder ? Aber dein Artikel hat mich doch angeregt, erst einmal zu prüfen und dann zu entscheiden etwas weiter zu leiten.
    LG
    Ragnar