Gehofft, gebangt und trotzdem verloren

Bonny hat verlorenNun hast Du uns doch verlassen müssen … süße Bonny – gerade 5 Jahre alt geworden. Zu viele „Baustellen“ waren in Deinem Körper, die Dir in den nächsten Tagen Deinem Leben voraussichtlich Qualen bereitet hätten. Es fing an, dass Du unter Deinen Füßchen starke Geschwüre und im Fell Haarlinge hattest. Die Tierärztin sagte, dass das bei älteren Meerschweinchen durchaus vorkommen kann, weil sie meist ruhiger werden und lange an der selben Stelle liegen. Außerdem warst Du ja auch sehr propper.

Der Versuch, das Beste zu tun

Also tauschte ich erst einmal das Haus aus, da Du zuletzt fast ständig auf Deinem Lieblingsplatz – unter der Rampe gelegen hast.

Bonny mit Verband-SchuhenDann wurden täglich Handtücher gewechselt und Du musstest tagtäglich eine Prozedur über Dich ergehen lassen. Deine Füßchen wurden mit Jodsalbe betupft, Gaze abgedeckt und das Ganze mit einem Verband fixiert. Zudem bekamst Du Medizin ins Mäulchen geträufelt. Irgendwann aber warst Du derart gestresst, dass Du sogar einmal zugebissen hast. Schon bezeichnend von einem Tier, dem man eine Beißhemmung nachsagt.

Weiter ging es … die Handtücher blieben weg, weil ich fand, dass sie die Ausscheidungen eher gebunkert als aufgesaugt haben. Und so wechselte ich lieber jeden Tag großzügig die Sägespäne. Zwischendurch verzichtete ich auch mal auf den Verband – beispielsweise, wenn er mal von selber abgegangen war oder Du ihn abgerupft hattest. Aber mit Verband hatte ich einfach den Eindruck, Dir machte das Laufen im Käfig wieder mehr Spaß.

Es kommt doch noch schlimmer

Und dann kam der Zeitpunkt – natürlich wieder mal vor einem Wochenende – als ich spürte, Du baust ab. Ich merkte, ohne dass ich Dich auf die Waage setzen musste, dass Du abgenommen hast. Deine ach-so-geliebte Gurke – die Du mir sonst förmlich aus der Hand gerissen hast – reizte Dich plötzlich nicht mehr so sehr. Nur wenn ich einen großen Heuhaufen in den Käfig legte, hast Du Dich begeistert hineingeschmissen. Trotzdem blieb ich skeptisch. Getrunken hast Du auch plötzlich viel mehr – früher hast Du so gut wie nie getrunken. Eine zusätzliche Wasserschale wurde ins Gehege gestellt und ständig frisch aufgefüllt.

Das lauwarme Bad schien Dir recht gut gefallen zu haben und das Eincremen der Füßchen, und Kraulen des Fells ebenfalls. Und trotzdem …. Du warst nicht mehr die Alte. Es half nix, wir mussten wieder zur Tierärztin.

Empathische Tierärztin

Ja, die ist echt toll! Und wir haben alles versucht. Beim letzten Tierarztbesuch vor einem Monat hast Du ordentliche 1.260 kg gewogen. Nun waren es nur noch 900 g. Nachdem sie Dich am Montag untersucht hatte und wir gemeinsam alles besprachen, waren wir erst hin- und hergerissen … beschlossen dann aber, dass Du erst einmal 1-2 Tage zur Beobachtung dortbleibst.

Im Hinblick auf unseren anstehenden Urlaub, bot sie sogar an, Euch Beide aufzunehmen, falls Deine Lage noch kritisch sein sollte.

In einem Anruf am Dienstag stieg dann die Hoffnung. Du fraßest gut und Dein allgemeiner Zustand schien toll zu sein. Okay, Du solltest noch weiter beobachtet werden. Nun dachte ich, am Donnerstag bist Du wieder bei Jerry. Der wusste überhaupt nicht, was los war – er hat Dich so vermisst und hockte lustlos in den Häuschen herum. In dem Telefonat am Donnerstag wurde uns dann gesagt, dass Du zwar frisst, aber der Durchfall hätte sich verstärkt – ein ganz schlechtes Zeichen ist das Bonny-Maus.

Und dann kam der entscheidende Anruf am Freitagmorgen … nun verlorst Du noch Blut aus der Scheide, die Eierstöcke waren vergrößert, eventuell eine Gebärmutterentzündung … und noch mehr. Süße, wir wollten Dich nicht leiden sehen und beschlossen gemeinsam, die nächsten Wochen sollst Du keine Qualen erleiden müssen. Und so wurdest Du erlöst.

Kleine Maus, nun liegst Du neben Deinem geliebten Winnie, grüße ihn ganz dolle von mir. :-*

Danke für die tolle Zeit mir Dir

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P.S.: Bitte sei nicht böse, aber ich habe mir um Jerry echt Sorgen gemacht. Er hatte sich total zurückgezogen. Daher haben wir die Züchterin kontaktiert, von der wir ihn damals geholt haben. Und sie ist so supernett, dass sie uns sofort angeboten hat, vorbei zu schauen. Und liebe Bonny … wir haben jemanden gefunden. Jerry hat die Kleine sehr freundlich aufgenommen, nun müssen sie erst einmal warm miteinander werden. Aber ich denke, Du würdest sie auch mögen.

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7 Antworten

  1. Peter sagt:

    Ach liebe Sylvi, es tut mir so leid um Eure geliebte Bonny. Ich kanns Dir nachfühlen, ging mir mit meinen Wellis auch schädderig, als sie starben.

    Tröste Dich.

    • Sylvi sagt:

      Danke lieber Peter. Am liebsten hätte man die Süßen ja gerne viel länger bei sich. Aber leider haben sie in der Regel kein so langes Leben wie die Menschen … außer vielleicht Papageien und Schildkröten.
      Trotzdem hofft man irgendwie, dass sie alle Methusalems werden. Blöde, ich weiß …

      LG Sylvi

  2. Miki sagt:

    Ach ja…winke winke Winnie *erinner*…und gute Reise Bonny…. und umärmel Sylvi…
    Und für Jerry und das neue Mädchen alles Gute!
    Viele Grüße
    Miki

    • Sylvi sagt:

      Hallo Miki,

      *reumärmel* :-). Ja, ich bin gespannt, wie die Beiden sich zusammenraufen. Jerry ist noch zurückhaltend. Gut, ein bisschen Gerenne war schon und Dominanzverhalten hat er auch schon an den Tag gelegt. Aber ansonsten geht er sehr behutsam mit der Kleinen um. An ihr geknabbert hat er auch schon. Bin echt gespannt.

      Lieben Gruß
      Sylvi

  3. Ingo sagt:

    Hallo Sylvi,

    das macht mich sehr traurig. Ich kenne es, wenn man ein Haustier verliert und es tut mir echt leid.
    Ich hoffe, Ihr macht nicht zu viele Vergleiche mit Bonny und drücke die Daumen, dass die Kleine ebenfalls ein tolles Fotomodell wird.

    Viele Grüße
    Ingo

    • Sylvi sagt:

      Danke lieber Ingo für Deine netten Worte.
      Es bleibt zwar nicht aus, dass man immer mal die Meerlies miteinander vergleicht, aber letztendlich sind sie alle individuelle Tiere mit ganz unterschiedlichen Charakteren. Und somit habe ich sie gerade wegen ihrer Eigenart alle gleich lieb. 🙂
      Ich habe schon bei Jerry festgestellt, dass ich mit ihm fototechnisch nicht ganz günstig lag. Er ist sehr dunkel und man kann sehr schlecht auf’s Auge fokussieren. Und das Gleich jetzt bei Molli – sie hat auch ein sehr dunkles Gesicht. Aber da sieht man, dass primär wichtiger ist, dass der Funke überspringt, gell? 🙂

      LG Sylvi

  4. Ingo sagt:

    Hallo Sylvi,

    ich denke auch, dass es wichtiger ist, dass „der Funke“ überspringt. Und das mit dem Fotografieren wird mit ein paar Tricks auch klappen.

    Viele Grüße
    Ingo