Aus Grömitz zurück

Strand am AbendVielleicht habt ihr es ja mitbekommen, aber ich war für einige Tage verreist. In diesem Jahr haben wir Grömitz als Reiseziel deswegen ausgewählt, weil mir der Sinn nach ein bisschen Trubel stand. Außerdem sehnte ich mich nach einem Urlaub mit schönem Sandstrand und einer Promenade zum Flanieren und Shoppen.

Außerdem liebe ich das Meer – insbesondere die Ostsee und die Möwen.

Unsere Ferienwohnung war schnuckelig und es mangelte wirklich an nichts. Sie befand sich in einer ruhigen Wohngegend, wenn man von Nachbarshund Benny absah, der uns pünktlich jeden Morgen um 07.00 Uhr mit lautem Gekläffe aus dem Schlaf riss.

Die Unterkunft

Eine große uneinsehbare Terrasse, ein Wohn-Essraum, Schlafzimmer und komplett eingerichtete Küche standen uns zur Verfügung. Im Badezimmer waren sogar genügend Abstellflächen – oft ein Manko in Ferienunterkünften – vorhanden.

Möwe mit WeitblickEinen kleinen Wermutstropfen gab es allerdings. Obwohl auf der Webseite zur Wohnung ein kostenloser WLAN-Zugang angepriesen ist, stand mir kein Internet zur Verfügung. Eine Rückfrage beim Eigentümer ergab, dass die Telekom derzeit in der näheren Umgebung neue Leitungen verlege und somit kam keine Netzwerverbindung zustande.

Leider hatte ich aufgrund der Internetankündigung auf die Mitnahme eines Internet-Sticks verzichtet.

Daher war ich ausschließlich auf mein Smartphone angewiesen, mit dem ich per WordPress-App wenigstens die Kommentare auf meinen Blogs freischalten konnte.

Aber vielleicht war es auch gar nicht verkehrt, so entdeckte ich meine Lesefreude wieder und lauschte dabei abends den Möwen:

 

 Leseempfehlung

Meine Leseempfehlung für Strand und laue Sommerabende wäre dieses Buch hier. Es ist superspannend und meine Nagelhaut hat im Urlaub ganz schön gelitten. 😉

 

 

 

Die Stadt und die Promenade

Grömitz ist wirklich ein hübsches Städtchen, natürlich total auf Tourismus ausgelegt, was mir aber von Anfang an klar war. Sowohl für Kiddies wurden etliche Veranstaltungen und Aktionen angeboten, aber auch für ältere Menschen ist es ein idealer Urlaubsort.

Mir ist aufgefallen, dass unheimlich viel Wert auf Barrierefreiheit gelegt wird. Insbesondere der Bereich rund um die Promenade war für Rollstuhlfahrer sehr gut zugänglich.

StrandbarNicht nur etliche Bars, Eiscafés und Restaurants laden zum Pausieren ein. Überall – sowohl im Promenaden- als auch Stadtbereich – stehen unzählige Bänke und Pavillons zur Verfügung. Und wenn man Glück hat, bekommt man nicht nur für’s Auge sondern auch für die Ohren etwas geboten.

Als wir vor unserer kleinen Lieblingsbar „Strandnixe“ saßen, trat spontan eine Musikgruppe auf und sorgte für Stimmung. 🙂

Kleine Geschichten am Rande

Alle, die schon einmal in Grömitz waren und mit denen ich vor der Reise gesprochen hatte, waren begeistert. Mehrfach wurde uns nahe gelegt, unbedingt ein bestimmtes In-Fischrestaurant aufzusuchen.

So begaben wir uns eines Tages zu besagtem Restaurant an der Promenade und ließen uns im Außenbereich nieder. Wie bereits erwartet, stellte ich bei Begutachtung der Speisekarte fest, dass sich die Preise im oberen Segment befanden. Aber das nehme ich ihn Kauf, wenn das Essen stimmt. Man gönnt sich ja sonst nix.

Allerdings kam irgendwann eine Bemerkung meiner besseren Hälfte „Ehrlich gesagt, spricht mich nichts an.“ Okayyy … ein wenig angenervt griff ich nach einer zweiten Speisekarte und uns fiel auf, dass bei der ersten Karte mindestens zwei Seiten fehlten. Schon komisch.

Also blätterten wir erneut darin herum. Aber ganz ehrlich, auch bei mir sprang der Funke nicht wirklich über.

Irgendwann kam dann eine männliche Bedienung und fragte „Wissen Sie, wie es bei uns abläuft?“ Und ich so „Öhm … nöööö?“

„Ja … also Sie suchen sich das Gericht aus der Menükarte aus, gehen in das Restaurant und geben dort die Bestellung auf. Das Essen wird Ihnen dann hierhin gebracht.“

„Aha, okay.“

Nachdem der Kellner verschwunden war, schauten wir uns beide erst einmal fragend an und konnten es irgendwie nicht fassen. Soll dadurch Personal eingespart werden? Bin ich denn hier bei Burger King oder was?!

Wir fassten einen recht spontanen Entschluss und … verließen das Restaurant.

Bei Essen verstehen wir keinen Spaß

So und nun wohin? Langsam überkam mich doch ein stärkeres Hungergefühl. Wir durchstreiften die Promenade, begutachteten die Speisekarten, spazierten durch die Stadt und wählten letztendlich einen Italiener aus.

Aber kaum warf meine bessere Hälfte, der sich bereits auf eine Pizza Calzone eingeschossen hatte, einen Blick in die Speisekarte, kam aus seinem Munde „ICH bestelle hier nix!“ Was ist denn jetzt schon wieder?! „Das kann doch nicht wahr sein, ich esse doch kein Formfleisch!“

Und tatsächlich. Sämtliche Speisen, die Schinken enthalten sollten, waren mit einem Zusatz deklariert, dass Vorder-Formschinken verwendet wird.

Essen beim JugoslawenIch konnte ihn wenigstens davon überzeugen, nicht wieder abrupt das Restaurant zu verlassen. Mir tat einfach die Bedienung leid, die uns so nett begrüßt und die Karten übergeben hatte. Also sagte ich zu ihr mit meinem strahlendsten Lächeln „Wir trinken nur etwas.“

Letztendlich landeten wir dann beim Jugoslawen, bei dem wir 2 Tage vorher schon einmal mittags gegessen hatten und waren begeistert. Supernette und schnelle Bedienung, obwohl der Laden voll war und das Essen schmeckte superlecker.

Natürlich gab es hier und da noch sehr nette Lokalitäten: Bei den typischen Fischrestaurants angefangen, über Italiener und Griechen bis hin zum Dönerladen.

 

Wenn schon einmal ein Zoo in der Nähe ist …

… gehört dieser für mich zum absoluten Pflichtprogramm. An einem Tag besuchten wir also „Arche Noah“. Ein schön angelegter und sympathischer Zoo, bei dem man den Eindruck gewinnt, die Tiere werden dort so artgerecht wie möglich gehalten. Sie wirkten auf mich jedenfalls total entspannt.

Unter BeobachtungTeilweise durfte man sogar – auf eigene Gefahr – die Außengehege der Lamas und Emus betreten, wovon wir natürlich Gebrauch machten. So konnten wir uns den Lamas vorsichtig nähern, um ein paar Schnappschüsse aus kurzer Distanz zu machen.

Vor dem Hühnergehege angelangt mussten wir so lachen, weil dort ein Hahn seine etwas missratenen Krähkünste vorführte. Womöglich befand er sich noch im Stimmbruch. Leider war es an dem Tag sehr windig, was die Tonaufnahme etwas beeinträchtigt. Aber vielleicht könnt ihr euch ja trotzdem einen Eindruck verschaffen. 🙂

Auf jeden Fall haben wir einen schönen Nachmittag verbracht und ich meine, dass sich ein Tagesausflug dorthin insbesondere für Familien mit Kindern lohnt.

Der Strand …

Strandkorb mit Fahne

 

… ist genauso, wie ich mir einen Strand vorstelle. Er ist sehr breit und besteht aus hellem und feinem Sand. Strandkörbe gibt es endlos viele entlang der ganzen Promenade.

 

 

 

 

Nähe Yachthafen

Allerdings empfiehlt es sich, hier ein wenig die Preise zu vergleichen. Je näher man zum Yachthafen kam, desto höher schien die Strandkorbmiete zu sein (zwischen 6,00 € und 8,00 € am Tag).

Leider war es in der Zeit, als wir da waren, sehr windig und so habe ich mir das Schwimmen in der Ostsee verkniffen, leider. 🙁 Aber einerseits warnte die DLRG vor dem hohen Wellengang und andererseits wäre ich anschließend ziemlich durchgefroren gewesen. (Jahaaa … ich bin verpimpelt! 😉 ) . Die Lufttemperatur betrug durchschnittlich ca. 23 °C und der Wind war recht kühl.

 

Tauchglocke

 

Aufgrund des starken Windes war es leider zwischenzeitlich nicht möglich, sich mit der Tauchglocke in die Tiefe des Meeres zu begeben. Nachdem zwei Mal das Vorhaben gescheitert ist – einmal aus vorgenanntem Grund, ein anderes Mal war eine Gruppe angemeldet und wir hätten mindestens 1 Stunde warten müssen – , haben wir diese geplante Expedition schließlich dran gegeben.

 

 

Strandpromenade

 

Was mir ganz besonders aufgefallen ist: Grömitz ist sehr sauber. Entlang der Promenade, sehr diskret hinter der Mauer stehen Müllbehälter – sogar nach Trennsystem. Außerdem waren an vielen Stellen Aschenbecher angebracht. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, meine Kippe auf den Boden zu werfen.

Und obwohl sich dort viele Menschen mit ihren Hunden aufhielten, konnte ich nicht einen Hundehaufen entdecken.

 


Mir hat Grömitz sehr gut gefallen, vielleicht auch deswegen, weil mich dieser Urlaub ein wenig an die Urlaube aus meiner Kindheit in Dahme erinnert hat.

Und wer mag, kann sich per Klick auf das untere Bild über mein Flickr-Album weitere Eindrücke verschaffen. Achtung, sehr tierlastig. 😉 Viel Spaß!

Grömitz 2014

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9 Antworten

  1. Pauli sagt:

    Hey Sylvi,

    toller Bericht! Macht richtig Lust auf Urlaub!! 🙂

    Liebe Grüße,
    Pauli

  2. hansen sagt:

    Hallo Sylvi,

    nachdem Du ja gestern schon einen Urlaubsbericht erwähnt hast war ich schon sehr gespannt darauf.
    Für Deinen tollen Bericht sollte Dir die Stadt Grömitz bei Deinem nächsten Urlaub dort einen dicken Rabatt gewähren.
    Eine Frage hätte ich aber:
    Die Meerschweinchen sind schon noch dort, oder? Du warst schon verdächtig nahe bei denen.

    Liebe Grüße
    hansen

    • Sylvi sagt:

      Hej hansen,

      Für Deinen tollen Bericht sollte Dir die Stadt Grömitz bei Deinem nächsten Urlaub dort einen dicken Rabatt gewähren

      Oh das wäre toll! :mrgreen: Vor allem bei einer nachträglichen Belohnung kann man mir noch nicht mal vorwerfen, dass der Beitrag voreingenommen verfasst wurde. 😉

      Die Meerschweinchen sind schon noch dort, oder?

      Ich habe sie gerne dort gelassen, weil sie so quietschvergnügt wirkten und sich anscheinend sehr wohl fühlen. Außerdem waren sie überhaupt nicht scheu und kamen – wahrscheinlich in Aussicht auf ein Leckerlie – sehr nah an die Umzäunung. Vielleicht weil sie es gewöhnt sind, dass sie zur Futterzeit von den Kindern gefüttert werden durften.
      Aber ich gebe zu, bei dieser/m Kleenen fiel es mir schon sehr schwer, sie/ihn zurück zu lassen … er oder sie war der/die Vorwitzigste von allen: 🙂

      P1030376

      Lieben Gruß
      Sylvi

  3. Blücher sagt:

    Hi Sylvi,

    toller Erlebnis- und Urlaubsbericht. Sorry… aber mehr kann ich im Moment nicht schreiben… muß schnell Koffer packen !

    Grömitz… ich komme !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Tschüüüühüüüüüß….

    LG
    Käptn Blücher

  4. Daggi sagt:

    Ich war vor zwei Jahren in Kur in Dahme, da sind wir auch nach Grömitz gefahren und haben uns den Zoo angesehen. Allerdings war unser Start nicht wirklich berauschend, zuerst hatten wir Probleme an der Kasse, wir hatten alle Kurkarten, manche bekamen Rabatt, andere nicht und die, die Rabatt bekamen, wurden auch noch unterschiedlich rabattiert.

    Und bei den Pferden wurden wir angepflaumt, dass die nicht gefüttert werden dürfen, dumm nur, dass das Schild nur an einem Zugang stand und wir natürlich von der anderen Seite kamen.

    Aber insgesamt waren unsere Kids total begeistert und das war natürlich die Hauptsache 🙂

    LG
    Daggi

    • Sylvi sagt:

      Hallo Daggi,

      das ist natürlich sehr ärgerlich und ich kann mir vorstellen, dass Euch der Zoobesuch durch die Geschehnisse nicht so gut in Erinnerung geblieben ist.

      Am Eingang wurden wir direkt gefragt, ob wir auch Futter haben möchten, wir hatten aber abgelehnt. Ich kann Dir daher nicht sagen, ob die „Fütterungsregelung“ mittlerweile gelockert wurden.

      In Dahme war ich als Kind drei Mal und würde es mir gerne einmal wieder anschauen. Aber als wir nach Zimmern in Dahme und alternativ Grömitz suchten, waren mir die Preise in Dahme schlichtweg zu hoch.

      Lieben Gruß
      Sylvi