Und bist Du nicht willig, verpasse ich Dir trotzdem ein 16.000er DSL-Leitung

Wenn es sich um einen Wechsel meines DSL-Anbieters handelt, bin ich flexibel wie ein Amboss. Ungelogen: Seit 2005 habe ich nicht einmal den Vertrag gekündigt, allenfalls von einer 1000er zu einer 6000er Verbindung gewechselt. Den ursprünglichen Vertrag hatte ich damals verbunden mit einem Webhosting-Paket bei Strato abgeschlossen.

Zwischendurch konnte ich bei Vertragsverlängerung einem Mitarbeiter nach Rückfrage bei seinem Chef noch einmal eine FritzBox! aus dem Kreuz leiern. Okay zwar nicht WLAN-tauglich, aber als Notnagel – falls meine damalige FritzBox! ausgefallen wäre – reichte das Teil allemal.

Ohne eigenes Dazutun von Anbieter zu Anbieter

Irgendwann begann dann das Hin- und Hergeschiebe zwischen den Anbietern. Zuerst erhielt ich eine Mitteilung, dass sich nun Freenet für meinen DSL-Anschluss zuständig fühlt. Sollte ich kündigen? Och nö, läuft ja alles einwandfrei.

Letztendlich wurde dann 1&1 mein Vertragspartner. Auch mit diesem Anbieter war ich bisher zufrieden. An den Kosten hatte sich seit Beginn nichts geändert. Also warum sollte ich jetzt wechseln?

Ende letzten Jahres allerdings gab es öfter Verbindungsausfälle und ich überlegte bereits, ob ich 1&1 auf die Füße treten sollte. Aber irgendwann hatte sich dieses Problem in Luft aufgelöst. Also gab es wieder keinen Grund zu wechseln.

Gegen Modernisierung habe ich nichts, also nur zu

Vor ca. zwei Wochen erhielt ich dann eine E-Mail von 1&1 mit der Info, dass am 03.02.2014 das DSL-Netz an Ihrem Anschlussort modernisiert wird. Und weiter heißt es

Mit dieser Modernisierung möchten wir für Sie die Qualität und Leistung unserer DSL-Produkte noch weiter verbessern. In vielen Fällen erhöht sich sogar die nutzbare Bandbreite. WICHTIG: Ihr 1&1 DSL-Anschluss wird am Tag der Modernisierung – voraussichtlich am Vormittag – für ca. eine Stunde nicht verfügbar sein. Das bedeutet, dass Ihnen während dieser Zeit weder DSL noch die 1&1 Telefonie zur Verfügung stehen.

Okay, dann macht mal. Eine Stunde DSL-Ausfall werde ich verkraften.

Als heute dann den ganzen Tag das Internet funktionierte, dachte ich nur: „Das haben die aber elegant hinbekommen.“

Telekom warnt vor

Heute Abend kam dann ein Anruf. Handy-Nummer, die ich nicht kenne? Meine bessere Hälfte (bH) muss dann immer das Gespräch annehmen. 😉 Er hörte zu und fragte mich

„Hast Du einen Auftrag für einen 16.000er Anschluss erteilt?“

Ich: “ Nä!!“

bH: „Okay, ich gebe sie Ihnen mal eben.“

Inneres Augenrollen meinerseits. Hatte ich schon einmal erwähnt, dass ich äußerst ungern telefoniere? 🙂

Ich: „Neumann, ja bitte?“

Herr F. von der Telekom: „Wir haben einen Auftrag erhalten, weil wir in Ihrer Umgebung die Leitung erneuern. Und ich wollte Ihnen mitteilen, dass für die nächsten zehn Minuten das Internet nicht verfügbar sein wird.“

Ich: „Ja schön, aber ich habe gar keinen Auftrag erteilt.“

Habe ich womöglich versehentlich einen Auftrag erteilt?

In Sekundenbruchteilen ratterte es in meinem Hirn. Ja klar aufgrund der E-Mail war ich auf der Webseite von 1&1 und habe mir die Preise für die DSL-Pakete angeschaut. Aber ich habe garantiert nichts angeklickt! Schließlich bin ich ja immer noch zufrieden.

Zwischenzeitlich blätterte Herr F. in den ihm vorliegenden Unterlagen herum und wurde hörbar ein wenig unsicher.

Herr F.: „Also ich wollte Ihnen nur sagen (…)“ … weiterblätter … „Den Auftrag hat uns Vodafone erteilt und dann haben sie eine 16.000er Leitung.“

Ich: „Vodafone? Aber ich bin bei 1&1! Ich möchte auf keinen Fall mehr bezahlen, weil ich ja den Auftrag nicht erteilt habe. Ich habe zwar eine E-Mail von 1&1 mit der Ankündigung einer Modernisierung erhalten, aber damit habe ich nichts zu tun.“

Herr F.: „Ich wollte Ihnen auch nur sagen, dass Ihr Internet die nächste Zeit nicht funktionieren wird. Alles Vertragliche müssen Sie bei Ihrem Anbieter Vodafone klären.“

Ich: „Ich bin bei 1&1.“

Herr F.: „Ach ja 1&1.“

Ich: „Die rufe ich sofort an. Ich habe ja noch den ordinären Festnetzanschluss, der müsste ja noch funktionieren.“

Herr F.: „Leider nein. Telefon wird auch gekappt.“

Ich: „Okay, dann eben über Handy.“

Herr F.: „Okay, dann bis später. Ich rufe wieder an, wenn alles läuft.“

Ich: „Alles klar, bis später.“

Rückversicherung

Also rief ich bei 1&1 an, landete bei Frau G. und schilderte den Sachverhalt mit den Worten, dass ich auf keinen Fall mehr bezahlen werde, so!
Frau G. schaute nach, bestätigte die Modernisierungsmaßnahme und beruhigte mich mit den Worten, dass keine vertraglichen Veränderungen vermerkt seien.

Puh, durchatmen und abwarten.

Herr F. rief dann auch wie versprochen noch einmal an und gab freie Bahn für den DSL-Anschluss. Er erklärte mir noch einmal, dass alles Weitere mit meinem Anbieter zu klären sei.

Erst einmal möchte ich erwähnen, dass sowohl Herr F. von der Telekom als auch Frau G. von 1&1 sehr nett und hilfsbereit waren.

Und man, wenn ich für den gleichen Preis nun eine 16.000er statt einer 6.000er Leitung nutzen kann, da will ich mich doch nicht beklagen, oder? Aber ich bin schon auf die nächste Rechnung gespannt und wehe …. 😉

Hatte ich schon erwähnt, dass ich äußerst selten meinen DSL-Anbieter, wechsle? 🙂