Einkaufen im Supermarkt – immer wieder ein gesellschaftliches Ereignis

EinkaufswagenDieser Freitag war wieder einer dieser Tage, an dem ich zu mir selber sage „Heute wurden sie wieder alle rausgelassen!“ Das fing bereits morgens bei der Arbeit an und ging bei unserem Wocheneinkauf übergangslos in unserem Lieblingssupermarkt weiter.

Wir machten also unsere obligatorische Einkaufsrunde beginnend in der Obst- und Gemüseabteilung, dann ging es weiter Richtung Nudeln, zu den Milchprodukten … und so. Man kennt ja mittlerweile seine Wege. Angekommen bei den Getränkeregalen vernahm ich einen lauten Gesang. 

Tänzchen mitten im Laden

Hm …? Als ich um die Ecke bog, stand da ein ziemlich abgerissener Typ, der einen lustigen Regentanz vor dem Eistee-Regal aufführte und dabei noch lachte und tanzte.

Herrjemine! Ich umkreiste ihn schnellen Schrittes in einem großen Bogen Richtung Apfelsaft und murmelte meiner besseren Hälfte zu „Na hauptsache er hat Spaß.“ Bloß schnell weg! Aber irgendwie hatte ich das „Glück“, diesem Menschen noch mehrere Male singend, tanzend und lachenderweise über den Weg zu laufen. Okay, er tat ja niemandem etwas.

Zwischendurch versorgten wir uns mit Brötchen aus diesen Plastikschütten – immer darauf bedacht, schön brav und ordentlich jedes einzelne Stück mit der Zange heraus zu fischen. Ich gebe zu, das ist manchmal schon ganz schön fummelig.

Ich muss noch kurz erwähnen, dass mein Freund und ich häufig das Geschäft getrennt durchforsten. Meist habe ich keine Lust, langsam durch den Supermarkt zu schlendern und ich finde diese Art des Einkaufens einfach effektiver. Hat natürlich oft zur Folge, dass wir uns hin und wieder suchen müssen. 😉

Dubiose Aktion

Nun beobachtete ich eine äußerst merkwürdige Situation. Ein älterer Mann rannte energisch mit einem Einkaufswagen durch die Gänge Richtung Weinabteilung und schleuderte diesen mit einer Hand irgendwo in die Ecke.

Hö?? Trieb der Scherzchen mit seinem Enkel oder was soll das?
Er schaute noch zu mir herüber, als fühle er sich erwischt und ich schüttelte mit dem Kopf.

Als ich mich immer noch wunderte und die Weinabteilung durchstreifte, kam mein Freund mit erbostem Gesicht aus Richtung Brotabteilung.

So was macht man doch nicht!

Ich fragte ihn „Was ist passiert?“.
Und er so „Ach da wühlte so ne Planschkuh mit den Händen in den Brötchen herum.“
Ich so: „Und? Hast Du was gesagt?“
Er: „Klar habe ich das.“

Man, wie konnte ich auch nur solch eine Frage stellen. Es gibt einfach Dinge, die für meine bessere Hälfte gar nicht gehen und dann gibt es eben eine sehr klare Ansage. Und wenn ich „klar“ schreibe, dann meine ich ziemlich direkt. Es gab schön öfter Situationen, in denen ich innerlich mit den Augen gerollt habe.
Auf jeden Fall habe nicht genauer bei ihm nachgehakt, wie letztendlich der genaue Wortlaut war. 😉

Er fragte nach unserem Einkaufswagen „Wo isser denn?“

Kidnapping am helllichten Tag

Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen – das war unser Einkaufswagen und der Typ war der Begleiter der fülligen Dame, der sich für die Maßregelung rächen wollte. Ich schilderte ihm meine Beobachtungen und konnte es echt nicht fassen. Das Beste war ja, dass dieser Kerl nicht wissen konnte, dass der Wagen auch zu mir gehörte.

Bessere Hälfte „Tja, manche sind eben nicht kritikfähig.“

Vom Irrenhaus bis zum Kindergarten war in diesem Supermarkt heute echt alles vertreten.

Und dann wurde gelauert. Wo sind sie jetzt? Glücklicherweise sahen wir sie dann nur noch einmal an der Nebenkasse und der angedrohte Hackenrempler mittels Einkaufswagen blieb aus.

Er hoffte, dieses noch im Getränkeshop nachholen zu können. Auf dem Weg dorthin ließ ich es mir nicht nehmen, ihm Live vorzuführen, wie der Kerl unseren Einkaufswagen gekidnappt und weggeschleudert hatte. Aber die Beiden waren leider-Gott-sei-Dank wie vom Erdboden verschluckt. 😉

 

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4 Antworten

  1. Blücher sagt:

    Hi Sylvi,

    ich liebe solche Einkaufstouren… immer ein wenig „Action“ und es wird nicht langweilig 😉
    Solche Momente kenne ich auch zu genüge. Aber eins muß man ja sagen… der Begleiter der „Planschkuh“ hat sich wirklich heldenhaft verhalten, indem er sich an eurem Einkaufswagen vergriff. Dafür gebührt ihm Respekt und Anerkennung ! Ein Hoch auf seine Tapferkeit… Da hat er echt gezeigt, dass ein ganzer Kerl in ihm steckt ! Meine Bewunderung für diese heroische Tat ist ihm gewiss.
    Wenn doch nur alle Männer in diesem unserem Land soooooo mutig wären…
    Na… vielleicht habt ihr ja kommende Woche die Chance auf ein „Rückspiel“ und könnt das mit dem Hackenrempler nachholen…
    In diesem Sinne noch einen tollen Sonntag und bis die Tage !

    LG
    Blücher

    • Sylvi sagt:

      Hallo Blücher,

      ja absolut – ich ziehe ebenfalls meinen Hut davor, wie er seine Lebensgefährtin derart kämpferisch verteidigt hat. Ich habe immer noch das Bild vor Augen. :mrgreen:

      Aber ehrlich gesagt möchte ich meinen Wocheneinkauf lieber im Schnelldurchlauf – höchstens mal mit etwas Verkostung zwischendurch 😉 – und ohne aufregende Zwischenfälle absolvieren.
      Ein bisschen gespannt bin ich allerdings schon, ob dieses Pärchen am kommenden Freitag wieder auftauchen wird oder ob sie lieber auf einen anderen Einkaufsmarkt ausweichen.

      Lieben Gruß und schönen Restsonntag noch,
      Sylvi

  2. hansen sagt:

    Hallo Sylvi,

    so ein Enkaufbummel kann ein Abenteuer sein, oder auch sehr unterhaltsam, aber er kann auch das Böse in einem wecken, gell?

    Liebe Grüße
    hansen

    • Sylvi sagt:

      Hej hansen,

      ich fand das Einkaufswagen-Kidnapping so albern, dass ich den Rest des Tages immer wieder lachen musste. Ich persönlich war noch nicht mal sauer … nur irgendwie „erstaunt“.
      Meine bessere Hälfte wiederum sah das ein bisschen anders. Männer und ihr Testosteron eben. 😉

      Kann aber auch daran liegen, dass es bei mir arbeitsmäßig derzeit hoch hergeht. Da habe ich einfach keine Lust, mir in meiner Freizeit auch noch Stress anzutun.

      Heute waren wir übrigens wieder Einkaufen. Ich hatte den Eindruck, dass sämtliche Leute momentan Urlaub haben. Der Rest bestand aus Rentnern. Da wurde gemütlich mitten im Gang dahergeschlendert und einem ständig zwischen den Füßen rumgelaufen.
      Aber ansonsten war es recht entspannt. 🙂

      Lieben Gruß
      Sylvi