Die Kaputtserie

kaputtes SparschweinWenn, dann kommt es knüppeldick. Seit Monaten bereitet uns die Heizung eine Menge Ärger. Nein falsch! Nicht die Heizung, sondern eigentlich der unfähige Heizungsinstallateur, der uns so lange hinhielt. Wir sind mächtig sauer auf diesen Handwerker … ich nenne ihn mal “Herrn Süß*”.

Der kam zwar recht zügig nach dem ersten telefonischen Hilferuf und ich war total baff und positiv überrascht.

Allerdings stand er – oder auch mal ein Mitarbeiter – nach darauffolgenden Telefonaten immer wieder vor unserer Gastherme Modell “Junkers”, schaute dann meist recht ratlos auf die Fehlermeldung und zog erst einmal von dannen.

Gut, hin und wieder schaute man nach erneuten Anrufen immer mal vorbei, reinigte und saugte den Boiler aus, schraubte das Gehäuse auf, schaute  mal hier und da und schraubte es aber meist unverrichteter Dinge wieder zu.
Zwischendurch wurde auch mal Herstellerfirma kontaktiert, um den Fehlermeldungen auf die Spur zu kommen.

Harte Geduldsprobe

Eines Tages rief meine bessere Hälfte morgens um 08.00 Uhr bei der Firma Süß an und gab mal wieder die aktuelle Fehlermeldung im Büro durch. Nach Feierabend erschien Herr Süß zwar prompt, stand aber nur da, starrte erneut auf die Anzeige und sagte:
“Wenn ich früher gewusst hätte, um welche Meldung es sich handelt, hätte ich das entsprechende Teil schon einmal bestellen können.”

Ej, da kriegste die Pimpernellen!
08.00 Uhr >> Durchsage der Fehlermeldung
17.30 Uhr >> immer noch totale Ahnungslosigkeit

Ich würde jetzt mal ganz kühn behaupten, dass es da nicht nur am Informationsfluss, sondern auch Wissensstand hapert.

Also hieß es, weiterhin ständig in die zweite Etage rennen, Heizung mehrfach am Tag anwerfen und nach einem ausgiebigen Wannenbad die Haare mit kaltem Wasser ausspülen. Ich tröstete mich ein wenig damit, dass das ja den Kreislauf anregen soll … eigentlich unnötig, da ich eh schon auf 180 war.

Kurz vor Weihnachten dann die vermeintlich erlösende Info “Wir bestellen den Abgasregler und melden uns dann.” Weihnachten verging, das neue Jahr begann und auch drei Wochen später: Keine Rückmeldung von Herrn Süß.

Okay, dann eben nicht. Nach über 4 Monaten Zeitverschwendung, telefonische Rückfragen und Genervtsein, wurde ein neuer Rundruf gestartet. Ich mein, wir planen ja eigentlich, demnächst neue Heizkörper in Wohn- und Badezimmer einzubauen. Aber dann eben nicht Herr Süß, dumm gelaufen.

Und irgendwie erinnerte mich dieses Handwerks-Dilemma enorm an das Palisaden-Desaster. Warum lässt man Kunden dumm sterben, hält sie wochen- bzw. monatelang hin und steht nicht einfach zur eigenen Unfähigkeit!?

Liebe Handwerker, bitte mal herhören!

Unterschätzt nicht die Tragweite einer Mundpropaganda. Denkt ihr denn, ich schlucke meinen Ärger hinunter und verliere darüber kein Wort? Nicht nur meine Bekannt- und Verwandtschaft musste sich mein Gezeter natürlich mit Namensnennung über sich ergehen lassen.

Zusätzlich habe ich einen großen Kollegenkreis, von denen einige ebenfalls Hausbesitzer sind und ganz sicher mal einen Handwerker in Anspruch nehmen müssen. Stellt euch schon einmal darauf ein, dass diese Leute garantiert nicht zu euren Kunden zählen werden.

Ende der Durchsage.

Neuer Hoffnungsträger

Also wurde ein weiterer Heizungsfachmann kontaktiert. Der erklärte allerdings, dass er sich mit dem Modell “Junkers” überhaupt nicht auskenne und empfahl uns, besser einen Konkurrenten zu Rate zu ziehen.
Hut ab! Das fand ich richtig toll und ist doch wohl absolut fair, oder?
Namen gemerkt und positive Weitergabe an den Kollegenkreis. 🙂

Schließlich erklärte sich eine dritte Firma bereit, die Gastherme zu begutachten. Diese wartet unter anderem regelmäßig Heizungen unserer Marke und wenige Tage später erschien Herr Wiechert*, um unser Sorgenkind in Augenschein zu nehmen.

Fachmännisch setzte dieser den Schraubendreher an, so dass die Fehlermeldungen erschienen und erklärte, dass zwei Ursachen diese auslösen könnten.

Er versprach, sofort Ersatz für ein Teil zu besorgen, welches seiner Meinung nach am ehesten für diese Störung verantwortlich sei und versprach, sich zu melden.
Gut, auch dieser Firma mussten wir nach zwei Wochen mal auf die Füße treten, aber dann erschien Herr Wiechert endlich und begab sich an die Reparatur. Innerhalb von 20 Minuten war zumindest dieses monatelange Drama für’s Erste beendet.

Mehrere Baustellen

Es ist ja nicht so, dass uns nur die Heizung Ärger bereitet. Zwischenzeitlich gab die Backofenbeleuchtung den Geist auf und es besteht überhaupt keine Chance, diese hartnäckige Lichtabdeckung ohne massivste Gewaltanwendung zu entfernen, um die Leuchte zu ersetzen.
Anschließend verabschiedete sich die Absaugpumpe des Geschirrspülers – Handspülen ist nun angesagt – und zu guter Letzt brach auch noch der – zugegebenermaßen schon etwas marode – Hebel des Wasserhahns über der Küchenspüle ab.
Da passte es ja ganz gut, dass Herr Wiechert gerade wegen unserer Heizungsreparatur anwesend war und wurde sofort zwecks Bestellung und Einbau eines neuen Wasserhahnes eingespannt.

Das ist allerdings jetzt schon eine Herausforderung, literweise Wasserflaschen im Keller oder Badezimmer – aber mindestens eine Etage von der Küche entfernt – zu befüllen, um die Kaffeemaschine anzuwerfen und den Salat zu waschen. Auch das Erhitzen des Spülwassers per Wasserkocher hat fast was Nostalgisches. Eigentlich fehlt nur noch ein Defekt dieses Gerätes dann könnte man glatt wieder den Teekessel aus dem Keller kramen. Aber ich will es jetzt nicht noch beschreien. 😉

Ach … hatte ich schon erwähnt, dass auch Dunstabzugshaube und Rotlichtlampe das Zeitliche gesegnet haben?

Übrigens, sind wir derzeit öfter in Sachen Küchenkauf unterwegs – aber komplett!

P.S.: Habe gerade erfahren, dass morgen der neue Wasserhahn eingebaut wird. Yipiiiiieeeeee! 😀

* Namen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten sind rein zufällig.

Edit 16.05.2014

Das nenne ich doch mal eine „zügige Reparatur“. Gerade eben klingelt es. Ein Mitarbeiter der Firma Süß* erklärte „Wir müssen ja noch den Fühler auswechseln.“ Meine bessere Hälfte stand an der Tür und staunte nicht schlecht.
Ich mein, ist doch echt nett, dass man sich nach 4 Monaten doch noch an uns erinnert, gell?

Ich lache übrigens immer noch. 😉

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5 Antworten

  1. hansen sagt:

    Hallo Sylvi,

    da muss man ja fast schon „herzliches Beileid“ sagen, bei so viel Pech.
    Aber das mit der Heizung ist schon mehr als ärgerlich und typischer Weise passiert das immer im Winter. Im Sommer wäre das nur halb so schlimm.
    „Daumen Drück“, dass ab jetzt nichts mehr kaputt geht.

    Liebe Grüße
    hansen

  2. Pauli sagt:

    Mahaaan, Sylvi…
    ich hätte einen guten Heizungsfachmann empfehlen können!! 😉

  3. Sylvi sagt:

    Hallöchen hansen,

    ach irgendwie arrangiert man sich mit dieser Situation. Kleinere Neuanschaffungen kann man ja vielleicht noch bewältigen, läppern sich aber natürlich.
    Bei den anderen küchenspezfischen Dingen sehe ich das relativ pragmatisch und sage mir „Gut, dass sie alle auf einmal kaputt gehen, dann kann ich gleich Tabula rasa machen und kauf mir eine komplett neue Küche.“ 😉

    Schlimmer wäre es gewesen, wenn wir womöglich nach und nach erst einen neuen Herd, dann extra eine Geschirrspülmaschine, Dunstabzugshaube und dann noch den Wasserhahn gekauft hätten.
    Gut, viele Geräte hätten wohl übernommen werden können, aber beim Herd wäre es blöde gewesen, weil wir derzeit einen normalen Einbauherd haben, in der neuen Küche wünschen wir uns einen Backofen in Sichthöhe.

    Ganz lieben Dank für’s Daumendrücken. Ich finde auch, so langsam reicht es. 🙂

    Huhu Pauli,

    jau, jetzt wo Du es sagst … da hätten wir uns wohl ne Menge Ärger erspart. :mrgreen:

    Lieben Gruß
    Sylvi

    • hansen sagt:

      Hallo Sylvi,

      “Gut, dass sie alle auf einmal kaputt gehen, dann kann ich gleich Tabula rasa machen und kauf mir eine komplett neue Küche.”
      da freut man sich ja fast, wenn was kaputt geht, gell? 😆
      Sollte der Küchen-Kauf noch nicht getätigt sein, empfehle ich Dir mal beim Küchenhersteller Deines Herzens zu schauen, ob der auf einer Messe demnächst vertreten ist. Die Hersteller geben auf Messen oft sehr großzügige Rabatte, wenn man da unterschreibt.
      Da lässt sich einiges sparen.

      Liebe Grüße
      hansen

      • Sylvi sagt:

        Hej hansen,

        ja kann man fast schon sagen :mrgreen:
        Danke für Deinen Tipp, ich wüsste nur gerade nicht, wann und wo im näheren Umfeld aktuell eine Küchenmesse stattfindet. Aber momentan ist es so, dass sämtliche Möbelhäuser und Küchengeschäfte saftige Rabatte auf ihre Küchen geben und uns mit Prospekten zumüllen.

        Und als hätte das Möbelhaus, bei dem wir damals unsere 1. Küche gekauft haben, in ihre Glaskugel geschaut: Prompt kam heute ein Gutscheinheft mit hohen Rabatten für Stammkunden. Wir waren damals total zufrieden, auch mit der Beratung – sowohl im Geschäft, als auch bei uns Zuhause – und dem Aufbau, der im Preis inbegriffen war.
        Ich kann mich noch erinnern, dass der Monteur sagte „Ich muss noch einmal wiederkommen, ich habe mich bei einer Leiste verschnitten.“ Wir haben fast mit der Lupe gesucht, um heraus zu finden, was er wohl meinen könnte. 😀 Aber er kam tatsächlich noch einmal und hat den vermeintlichen Verschnitt ausgetauscht.

        Daher werden wir das Geschäft in den nächsten Tagen aufsuchen.

        Lieben Gruß
        Sylvi